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Politik: USA lockern nach 46 Jahren die Sanktionen gegen das Land - Pjöngjang verzichtet im Gegenzug auf umstrittene Raketentests

Gut 46 Jahre nach Ende des Koreakrieges wollen die USA ihre Sanktionen gegen Nordkorea deutlich entschärfen. Wie US-Regierungsvertreter am Mittwoch in Washington mitteilten, sei Präsident Bill Clinton zu diesem Schritt bereit, weil das kommunistische Land offenbar auf den Test einer Langstreckenrakete verzichten will.

Gut 46 Jahre nach Ende des Koreakrieges wollen die USA ihre Sanktionen gegen Nordkorea deutlich entschärfen. Wie US-Regierungsvertreter am Mittwoch in Washington mitteilten, sei Präsident Bill Clinton zu diesem Schritt bereit, weil das kommunistische Land offenbar auf den Test einer Langstreckenrakete verzichten will. Wie der Fernsehsender CNN am Mittwoch berichtete, empfahlen der Sicherheitsberater Clintons, Sandy Berger, sowie Außenministerin Madeleine Albright diesen Schritt. Einzelheiten der geplanten Maßnahmen wurden nicht genannt. CNN zufolge will Clinton künftig in begrenztem Umfang finanzielle Transaktionen und einen gewissen Handelsaustausch zwischen beiden Ländern zulassen. Das könnte demnach noch in dieser Woche erfolgen.

Nordkoreanische Diplomaten hatten am Wochenende in Verhandlungen mit US-Vertretern in Berlin erklärt, dass ein Verzicht auf den Raketentest möglich sei. Allerdings verlangte Pjöngjang Gegenleistungen: Die USA sollten im Gegenzug die seit dem Ende des Koreakrieges 1953 geltenden Sanktionen lockern. Im vergangenen Jahr hatten die Nordkoreaner eine Mittelstreckenrakete vom Typ "Taepodong-1" getestet, die über Japan hinweg flog und die ganze Region aufgeschreckt hatte. Die umstrittene Langstreckenrakete wäre in der Lage, die US-Staaten Hawaii und Alaska zu erreichen. Die US-Sanktionen gegen Nordkorea waren erstmals 1995 leicht gelockert worden. Die westlichen Geheimdienste hatten bis zu dem Treffen in Berlin damit gerechnet, dass Nordkorea Anfang September seine verbesserte Rakete "Taepodong-2" testen wollte.

Darüber hinaus sucht Clinton nach Wegen, um auch mit Neuseeland die beinahe schon traditionellen Differenzen in der Verteidigungspolitik zu beseitigen. Nachdem Neuseeland es abgelehnt hatten, atombetriebenen US-Marineschiffen die Hafeneinfahrt zu gewähren, hatte Washington die militärischen Beziehungen ausgesetzt. Nun sollen gemeinsame Manöver stattfinden, um den Einsatz in der multinationalen Schutztruppe für Ost-Timor vorzubereiten. Neuseeland betreibt noch immer eine Anti-Nuklear-Politik.

cl

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