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USA/Prozess: Knapp sechs Jahre Haft für US-Lobbyisten Abramoff

Der US-Lobbyist Jack Abramoff, Zentralfigur eines weit reichenden Korruptionsskandals um Kongressmitglieder, ist wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt worden.

Washington - Ein Richter in Miami (Florida) verhängte damit am Mittwoch (Ortszeit) die geringstmögliche Strafe. Er begründete dies damit, dass Abramoff (47) bei den Ermittlungen mit den US-Behörden zusammengearbeitet und zudem Reue gezeigt habe.

Bei dem Verfahren ging es um die Fälschung einer Geldüberweisung in Höhe von 23 Millionen Dollar (19 Millionen Euro). Damit verschaffte sich Abramoff einen Bankkredit in Höhe von 60 Millionen Dollar zur Finanzierung von Casino-Schiffen.

Abramoff muss sich jetzt noch in einem der größten Korruptionsskandale seit einem Vierteljahrhundert vor einem Gericht in Washington wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verantworten. Weil er der Anklage im Gegenzug für ein geringeres Strafmaß umfangreiche Aussagen angekündigt hat, drohen Abgeordneten der Republikaner und Demokraten peinliche Enthüllungen. Trotz des Vergleiches könnte der einst überaus einflussreiche Lobbyist mit neun bis elf Jahren Haft bestraft werden.

Nach Medienberichten hat Abramoff seit 1999 rund 4,4 Millionen Dollar an 240 Mitglieder des Kongresses - größtenteils Republikaner - und Vertreter von politischen Komitees gezahlt. (tso/dpa)

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