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Politik: USA schließen Flucht bin Ladens nicht mehr aus

Die Herrschaft der Taliban über Afghanistan ist endgültig zusammengebrochen, und die Terroristen von Osama bin Ladens Al-Qaida-Netzwerk fliehen bereits zum Teil aus ihrem letzten Versteck, dem weitläufigen Bunker- und Höhlensystem Tora Bora im unzugänglichen Berggebiet im Osten des Landes. Jetzt beginnt für das Anti-Terror-Bündnis erst der schwierigste Teil des Kampfes: die Suche nach dem Taliban-Führer Mohammed Omar und bin Laden und deren führenden Mitkämpfern.

Die Herrschaft der Taliban über Afghanistan ist endgültig zusammengebrochen, und die Terroristen von Osama bin Ladens Al-Qaida-Netzwerk fliehen bereits zum Teil aus ihrem letzten Versteck, dem weitläufigen Bunker- und Höhlensystem Tora Bora im unzugänglichen Berggebiet im Osten des Landes. Jetzt beginnt für das Anti-Terror-Bündnis erst der schwierigste Teil des Kampfes: die Suche nach dem Taliban-Führer Mohammed Omar und bin Laden und deren führenden Mitkämpfern. Die Suche verspricht langwierig zu werden und ihr Erfolg ist ungewiss.

Zum Thema Online Spezial: Kampf gegen Terror Afghanistan: Wege jenseits der Bomben Bundeswehr-Einsatz: Deutschland und der Krieg Umfrage: Anti-Terror-Kampf ausweiten? Fotostrecke: Krieg in Afghanistan In den kommenden Tagen werden US-Marines und andere Bodentruppen versuchen, so viele Taliban- und Al-Qaida-Kämpfer wie möglich in ihre Hand zu bekommen, um von ihnen Informationen über den Verbleib ihrer Führer zu erhalten. Dabei ist es keinesfalls sicher, dass sich bin Laden und Omar noch im Tora-Bora-Komplex oder irgendwo anders in Reichweite der US-Truppen aufhalten. Ein US-Militärvertreter sprach allerdings am Dienstag von "gewissen Hinweisen" dafür, dass sich bin Laden in der Nähe einer Stelle aufhalte, wo am Sonntag eine 15 000-Pfund-Bombe abgeworfen worden sei. Diese US-Spezialbombe wurde auf eine Höhle geworfen, wo sich die Al-Qaida-Führer aufhalten soll. Danach sichteten US-Kommandos einige Tote, waren aber nicht in der Lage, diese zu identifizieren.

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld versuchte unterdessen Hoffnungen auf einen schnellen Erfolg zu dämpfen. Es könne keinen Zweifel daran geben, dass einige Terroristen sich auf der Flucht befänden, und dass einige Widerstandsnester von Terroristen und Taliban gerade jetzt angegriffen werden, sagte Rumsfeld am Dienstag: "Aber wir wissen, dass ein verletztes Tier gefährlich sein kann." Und Rumsfelds Stellvertreter Paul Wolfowitz sagte, die Jagd nach bin Laden und Omar könne Monate dauern.

Überall wo US- und afghanische Anti-Taliban-Truppen Gebiete erobern, die bisher von den selbst ernannten Gotteskriegern gehalten wurden, suchen sie nach verwertbaren Informationen. Einige davon könnten das ansonsten recht nebulöse Bild davon schärfen, wo sich die Top-Terroristen aufhalten könnten. "Je mehr Adressbücher und Unterlagen und Computer-Festplatten gefunden werden, desto mehr wissen wir", sagte Rumsfeld weiter.

Das Pentagon zählt darauf, dass Pakistan seine Grenze streng überwacht, um die Flucht hoher Taliban- oder Al-Qaida-Funktionäre zu verhindern. Darüber hinaus bewacht eine internationale Flotte die Fluchtrouten über das Arabische Meer, und südlich von Kandahar patrouilliert eine US-Truppe, um die Flucht mutmaßlicher Terroristen nach Pakistan zu verhindern. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen könne man eine mögliche Flucht bin Ladens nicht völlig verhindern, räumt auch Rumsfeld ein. Afghanistan habe eine lange und sehr unwegsame Grenze mit schwierigem Gelände.

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