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Jen Psaki, Sprecherin von US-Präsident Joe Biden

© REUTERS/Jonathan Ernst

Krieg in der Ukraine: USA und Russland warnen vor Einsatz von Massenvernichtungswaffen

Der Westen und Russland beschuldigen sich gegenseitig chemische oder biologische Waffen einsetzen zu wollen. Die russischen Vorwürfe wurden widerlegt.

Die US-Regierung hat vor einem möglichen russischen Einsatz chemischer oder biologischer Waffen in der Ukraine gewarnt. Moskau wolle mit der Verbreitung von Falschinformationen den Weg dafür bereiten, den ungerechtfertigten Angriffskrieg in der Ukraine weiter zu eskalieren, warnte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Mittwoch über Twitter.

Russland folge dabei einem klaren Verhaltensmuster - entweder um selbst Massenvernichtungswaffen einzusetzen, oder um einen Angriff durch die Ukrainer vorzutäuschen, um eine Rechtfertigung für die Fortsetzung des Kriegs zu konstruieren, schrieb Psaki.

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Psakis Äußerung kam nach Vorwürfen Russlands, denen zufolge die Ukraine nukleare oder biologische Waffen entwickeln soll. Erst am Montag behauptete das russische Verteidigungsministerium, in der Ukraine gebe es ein Netzwerk von Bio-Laboren, die im Auftrag des US-Verteidigungsministeriums arbeiteten. Internationale Faktenchecker haben diese Behauptung allerdings längst entkräftet.

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Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, erklärte am Mittwoch, die „russischen Falschinformationen sind kompletter Unsinn“. Die USA betrieben keine Labore für biologische oder chemische Waffen in der Ukraine und respektierten die internationalen Verträge zu chemischen und biologischen Waffen vollumfänglich.

Psaki erklärte, Russland hingegen habe immer wieder chemische Waffen eingesetzt - etwa bei Anschlägen auf politische Widersacher von Präsident Wladimir Putin wie Alexej Nawalny. Zudem unterstütze Moskau den syrischen Machthaber Baschar al-Assad, dessen Regime „wiederholt chemische Waffen eingesetzt hat“. Für Russland habe es Methode, dem Westen Verstöße vorzuwerfen, die das Land selbst begehe.

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Darauf wies auch der Journalist David Patrikarakos bei Twitter hin: „Russland wendet das Syrien-Drehbuch in der Ukraine an. Jetzt legt es die Grundlagen für einen Chemiewaffenangriff, den es dann als ukrainische 'falsche Flagge' bezeichnen wird.“ Zuvor hatte Russland seine Vorwürfe bezüglich chemischer Waffen in der Ukraine erneuert.

Ukrainische Nationalisten hätten etwa 80 Tonnen Ammoniak in eine Siedlung bei Charkow transportiert, twitterte die russische Botschaft in Großbritannien. Laut angeblichen Informationen des russischen Verteidigungsministeriums planen Nationalisten „eine Provokation mit Giftstoffen, um Russland des Einsatzes chemischer Waffen zu beschuldigen“.

[Lesen Sie auch: Krieg gegen die Städte: Ändert Putin jetzt seine Strategie? (T+)]

Zuvor hatten bereits die Vereinten Nationen erklärt, nichts über angeblich in der Ukraine produzierte Massenvernichtungswaffen zu wissen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte in New York, der Weltgesundheitsorganisation seien „keine Aktivitäten der ukrainischen Regierung bekannt, die ihren internationalen Vertragsverpflichtungen widersprechen, einschließlich chemischer oder biologischer Waffen.“ (mit dpa)

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