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Im zweiten TV-Duell gegen Herausforderer Mitt Romey will sich Barack Obama steigern.

© dapd

US-Wahlkampf: Obama zu Debatten-Flop: „Ich hatte einen schlechten Abend“

Barack Obama gibt sich siegessicher, sein Herausforderer Mitt Romney frisst Kreide. Doch bei der TV-Debatte der Vizekandidaten dürfte es hoch hergehen - Joe Biden und Paul Ryan wollen sich nichts schenken.

US-Präsident Barack Obama rechnet trotz sinkender Umfragewerte weiter mit einem Wahlsieg. Allerdings räumte Obama in einem Interview ein, dass es knapp werden dürfte. Zugleich lieferte er eine Erklärung für seinen schwachen Auftritt in der ersten TV-Debatte gegen Herausforderer Mitt Romney. „Ich war einfach zu höflich“, sagte Obama am Mittwoch dem Onlineportal „Black America Web“.

Die Frage, warum Obama bei der Debatte vor einer Woche derart schwach abschnitt, ist nach wie vor ein heißes Thema in Washington. Es sei schwierig gewesen, Romney immer wieder vorzuhalten, dass er nicht die Wahrheit sage, meinte Obama in dem Interview mit „Black America Web“. Bei der nächsten Debatte kommende Woche werde er aber härter angreifen. „Wir werden dann etwas mehr Aktivität sehen.“

Bei der Präsidentenwahl am 6. November erwarte er ein knappes Ergebnis, meinte Obama. Dem TV-Sender ABC sagte er: „Romney hatte einen guten Abend. Ich hatte einen schlechten Abend. Das ist nicht das erste Mal“ Unabhängig von dieser Tagesform seien die fundamentalen inhaltlichen Fragen des Präsidentschaftswahlkampfes aber die gleichen geblieben, betonte Obama.

Romney, der sich bei den Vorwahlen deutlich nach rechts bewegt hatte, versucht derweil, immer versöhnlichere Positionen einzunehmen - um so die alles entscheidenden Wechselwähler für sich zu gewinnen. Jetzt machte er klar, das er die gegenwärtig geltenden Abtreibungsregeln nicht verschärfen wolle, falls er zum Präsidenten gewählt werden sollte. Er plane keine entsprechenden Gesetzesinitiativen, sagte er bei einem Redaktionsbesuch einer Zeitung in Iowa. Allerdings wolle er dafür sorgen, dass keine US-Entwicklungshilfegelder in der Dritten Welt zur Abtreibung genutzt werden

Zugleich blickten die Amerikaner mit Spannung der TV-Debatte der Vizekandidaten entgegen. Kommentatoren gingen davon aus, dass sich Vize-Präsident Joe Biden und der republikanische Vize-Kandidat Paul Ryan am Donnerstagabend (0300 Freitag MESZ) einen harten Schlagabtausch liefern werden.

Bei dem eineinhalbstündigen Rededuell geht es um innen- und außenpolitische Themen. Der 69-jährige Biden, der seit über 30 Jahren dem Senat angehört, ist ein erfahrener Debattenredner. Allerdings gilt er als Politiker mit einem losen Mundwerk, der mit seinen rhetorischen Patzern Obama mitunter in Verlegenheit bringt.

Dagegen hat der 42 Jahre alte Ryan keine Erfahrungen mit TV-Debatten sowie der Außen- und Sicherheitspolitik. Der Kongressabgeordnete hat vor allem mit einem radikalen Sparprogramm Schlagzeilen gemacht, das scharfe soziale Einschnitte vorsieht. Kritiker stellen infrage, ob er in der Lage sei, im Falle des Falles die Führung im Weiße Haus zu übernehmen. Vizepräsidenten in den USA müssen beim Tod des Präsidenten innerhalb von Stunden die Regierungsgeschäfte übernehmen. (dpa)

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