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Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis während einer Parlamentssitzung in Athen am 18. März 2015.

© Yannis Kolesidis/EPA/dpa

Varoufakis und der unartige Geste: Griechischer Finanzminister will Streit um "Stinkefinger" beenden

Tagelang wurde über das Video, auf dem der griechische Finanzminister den "Stinkefinger" zeigt, heiß diskutiert. Nun will Gianis Varoufakis einen Schlussstrich unter die Sache ziehen.

Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hat zu einem Ende des Streits um das „Stinkefinger-Video“ aufgerufen. „Jeder vernünftige Mensch kann sehen, wie ein bestimmtes Video Teil von etwas geworden ist, das über eine Geste hinausgeht“, schrieb der Politiker am Freitag in seinem Blog. „Es hat einen Wirbel ausgelöst, der die Art und Weise widerspiegelt, wie die Bankenkrise des Jahres 2008 begann, die schlecht konzipierte europäische Währungsunion zu untergraben und stolze Nationen gegeneinander aufzubringen.“

Aufnahmen aus dem Jahr 2013, auf denen Varoufakis Deutschland den Mittelfinger ausstreckt, waren im ARD-Talk "Günther Jauch" gezeigt worden und hatten daraufhin in deutschen Medien Wirbel ausgelöst. Varoufakis selbst hatte sich empört darüber gezeigt, dass er mit diesem Video konfrontiert wurde und hatte behauptet, der "Stinkefinger" sei nachträglich einmontiert und die Szene aus dem Zusammenhang gerissen worden. Allerdings war auch auf dem von Varoufakis auf Twitter selbst gezeigten Video die Mittelfinger-Pose zu sehen. Später hatte der Satiriker Jan Böhmermann sich als Fälscher des "Stinkefinger-Videos" ausgegeben und damit viele verwirrt. Böhmermann hatte das Video mit dem Griechen nicht manipuliert, obwohl ein Internet-Clip zu seinem „Neo Magazin Royale“ genau dies aufwendig vorgaukelte. Seine Aktion war als Kritik an der Medienberichterstattung gedacht und hatte sich dann als Streit über Möglichkeiten und Grenzen von Satire verselbständigt. .
Die Ansichten von Varoufakis sind in einem Artikel lesen, in dem der Politiker sich Gedanken über die Finanzkrise und die gemeinsame Zukunft der Deutschen und der Griechen macht. „Wir müssen in erster Linie in die Richtung der Beendigung dieses giftigen „Schwarzer-Peter-Spiels“ arbeiten“, schrieb er. Auf den jeweils anderen mit dem Finger zu zeigen, „dient nur den Feinden Europas“. (Tsp/dpa)

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