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Nach dem Bombenanschlag sieht das betroffene Viertel in Mogadischu aus wie ein Kriegsgebiet.

© AFP

Update

Somalia: Fast 280 Tote bei Anschlag in Mogadischu

Somalias Hauptstadt Mogadischu bietet nach dem Selbstmordanschlag vom Samstag ein Bild der Zerstörung. Der Attentäter hatte sich einen belebten Verkehrsknotenpunkt ausgesucht.

Bei dem verheerendsten Anschlag in Somalias jüngster Geschichte am Samstag sind nach neuen Angaben der Regierung 276 Menschen getötet worden. 300 Menschen seien zudem verletzt worden, teilte die Regierung am Montag mit. Mindestens 111 der Getöteten wurden bereits auf Anweisung der Regierung begraben, weil die Opfer nicht identifiziert werden konnten.

Am Samstag hatte sich ein Selbstmordattentäter in einem Lastwagen auf einer der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu in die Luft gesprengt. In der Gegend befinden sich Hotels, Läden, Restaurants und Regierungsgebäude. Die schwere Explosion beschädigte viele Häuser und brachte einige zum Einsturz. Rettungskräfte konnten darin etliche Menschen bergen. Am Montag wurden auf den Straßen, auf denen Duzende ausgebrannte Autos und Busse standen, die Aufräumarbeiten fortgesetzt.

"Solidarität mit Somalia"

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Regierung machte allerdings die Terrormiliz Al-Shabaab dafür verantwortlich. Die sunnitischen Fundamentalisten verüben immer wieder Anschläge gegen Zivilisten und Sicherheitskräfte. Sie kontrollieren Teile Somalias und wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat mit strikter Auslegung des islamischen Rechts errichten. Eine 22.000 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (AU) unterstützt die somalischen Streitkräfte im Kampf gegen Al-Shabaab.

Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed nannte den Anschlag im staatlichen Rundfunk eine nationale Tragödie. Die internationale Gemeinschaft zeigte sich solidarisch: Die Türkei wolle noch am Sonntag ein Militärflugzeug mit medizinischer Hilfe nach Mogadischu schicken, twitterte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, Ibrahim Kalin. „Solidarität mit Somalia“, twitterte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er forderte mehr Unterstützung für die AU im Kampf gegen islamistische Terrorgruppen. Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy verurteilte den Anschlag. (dpa)

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