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Verlustreicher Einsatz: Mehr tote Briten in Afghanistan als im Irak

In Afghanistan sind binnen 24 Stunden acht britische Soldaten getötet worden. Die Gesamtzahl der Opfer stieg damit auf 184.

Für die Briten in Afghanistan gehören die vergangenen Tage zu den verlustreichsten seit Beginn des Einsatzes vor fast acht Jahren. Sechs Soldaten kamen nach Angaben des Verteidigungsministeriums am Freitag in der südlichen Provinz Helmand um, zwei weitere starben am Donnerstag. In den vergangenen zehn Tagen starben somit 15 Briten in Afghanistan. Im sechs Jahre andauernden Irak-Einsatz starben 179 Soldaten, ehe Großbritannien seine Truppen im April abzog.

Außenminister David Miliband verteidigte den Einsatz. Die Soldaten kämpften "für die Zukunft Großbritanniens". Afghanistan dürfe nicht wieder zur "Brutstätte des Terrorismus" werden, sagte er im BBC-Radio.

Premierminister Gordon Brown betonte, an der Afghanistan-Strategie festhalten zu wollen. "Unsere Entschlossenheit, die Arbeit, die wir in Afghanistan und Pakistan angefangen haben, zu beenden, ist ungeschmälert", sagte er auf dem G8-Gipfel in Italien.

Der Chef der Streitkräfte, Jock Stirrup, sagte, der Einsatz schütze die Menschen zu Hause vor Terrorangriffen. Die radikalislamischen Taliban würden den Kampf verlieren. Die USA führen derzeit eine Großoffensive gegen die Taliban in Südafghanistan.

Allerdings entzündete sich wieder eine Debatte um den Sinn des Einsatzes. Oppositionschef David Cameron kritisierte, es sei ein Skandal, dass dem Militär nicht genug Mittel zur Verfügung gestellt würden. In Afghanistan sind derzeit rund 8300 Briten stationiert, vor allem im gefährlichen Süden des Landes. Großbritannien hatte seine militärische Präsenz bis zu den afghanischen Wahlen im kommenden Monat vorübergehend um einige hundert Soldaten aufgestockt. Die Streitkräfte beklagen jedoch immer wieder, dass die Ausrüstung nicht ausreichend seien.

ZEIT ONLINE, cl, dpa

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