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Versuchter Bombenanschlag am Hauptbahnhof: Zeitung: Tatverdächtiger aus Bonner Islamistenszene

Im Fall des versuchten Sprengstoffanschlags am Bonner Hauptbahnhof ermittelt die Bundesanwaltschaft einem Medienbericht zufolge gegen mindestens drei verdächtige Salafisten.

Nach dem versuchten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof ermittelt die Bundesanwaltschaft einem Medienbericht zufolge gegen mindestens drei verdächtige Salafisten. Der “Spiegel“ berichtete am Samstag weiter, als Indiz für Täter aus dem radikal-islamischen Spektrum gelte bei den Ermittlern die Ankündigung eines derzeit in Somalia aktiven Deutschen, es müsse in Europa mal wieder etwas geschehen. Laut “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ ist der dunkelhäutige Mann, der die Tasche mit der Bombe abgestellt haben soll, als Mitglied der Bonner Islamistenszene identifiziert. Er habe Verbindungen zum Extremistennetzwerk Al-Kaida, hieß es unter Berufung auf die Bundesanwaltschaft. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft wollte sich am Samstag nicht äußern.

Als Konsequenz aus dem Anschlagsversuch verlangte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich eine bessere Videoüberwachung. Friedrich forderte eine Modernisierung der Videoüberwachung. Als Konsequenz aus den Bombenfund sowie die tödliche Prügelattacke auf einen Jugendlichen am Berliner Alexanderplatz müsse die Überwachung auf öffentlichen Plätzen und Bahnhöfen effizienter werden, sagte der CSU-Politiker dem “Spiegel“. Mit einer besseren Technik ließen sich “Gewalttäter abschrecken und geplante Anschläge aufklären“.

Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen an sich gezogen, da es Anhaltspunkte gebe, dass eine islamistische, terroristische Vereinigung den Sprengstoffanschlag versucht habe. Weiter hatte die Anwaltschaft angedeutet, den dunkelhäutigen Mann, der mit einem Phantombild gesucht wurde, zu kennen. Es gebe Hinweise dafür, dass die verdächtige Person über Verbindungen in radikal-islamistische Kreise verfüge, teilte sie am Freitag mit.

Die Bonner Bombe befand sich in einer Tasche und war am Montag auf dem Hauptbahnhof abgestellt worden. Die Deutsche Bahn hat zwar Teile des fraglichen Bahnsteigs mit Kameras beobachtet, aber keine Bilder aufgezeichnet. Die Bombe war wahrscheinlich gezündet worden, aber nicht explodiert - nach Medienberichten wegen einer Fehlkonstruktion. Laut „Spiegel“ wäre sie aber auch bei erfolgreicher Zündung nicht detoniert, sondern hätte eine Stichflamme verursacht.

Wie berichtet, passte der Sprengsatz von der Machart her zu einer Bombenbau-Anleitung aus dem Internet-Magazin einer Al-Kaida-Filiale im Jemen. Bis auf wenige Abweichungen sei die Bombe mit der dort beschriebenen Konstruktion identisch. (dpa/rtr)

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