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Politik: Verteidigung verlangt die Streichung des Vorwurfs "Verschwörung"

Bei der ersten öffentlichen Anhörung im Lockerbie-Prozess hat die Verteidigung am Dienstag die Streichung eines Anklagepunkts verlangt. Dabei erschienen erstmals die zwei Angeklagten, die ehemaligen libyschen Geheimdienstagenten Amin Chalifa Fuheima und Bassit Ali el Mikrahi vor dem schottischen Richter.

Bei der ersten öffentlichen Anhörung im Lockerbie-Prozess hat die Verteidigung am Dienstag die Streichung eines Anklagepunkts verlangt. Dabei erschienen erstmals die zwei Angeklagten, die ehemaligen libyschen Geheimdienstagenten Amin Chalifa Fuheima und Bassit Ali el Mikrahi vor dem schottischen Richter. Ihnen werden Verschwörung, Mord und Verstöße gegen Luftfahrtsbestimmungen zur Last gelegt. Die Anhörung fand in einem provisorischem Gerichtssaal der früheren Sporthalle der ehemaligen Militärbasis Kamp Zeist statt. Der Prozess soll am 2. Februar 2000 beginnen. Gerichtsgebäude und technische Anlagen sind noch im Bau. Den Agenten wird vorgeworfen, im Dezember 1988 eine Maschine der amerikanischen Fluggesellschaft PanAm in die Luft gesprengt zu haben. Das Flugzeug explodierte über dem schottischen Lockerbie. 259 Passagiere und Besatzungsmitglieder sowie elf Bewohner der Ortschaft starben.

Die Verteidiger verlangten die Streichung des Anklagepunktes Verschwörung. Schottische Richter seien nicht befugt, über diesen Vorwurf zu urteilen, erklärte Verteidiger William Taylor. Die mutmaßliche Verschwörung der Libyer habe außerhalb Schottlands stattgefunden. "Das Gericht hat nur Rechtsbefugnisse über Verbrechen, die auf schottischem Boden begangen wurden", sagte Taylor. Sollte der Richter dem Antrag stattgeben, würde umfangreiches Beweismaterial etwa über den libyschen Terrorismus nicht zugelassen. Die Verteidigung forderte weiter, die Hinweise in der Anklageschrift über die Beziehungen der beiden Angeklagten zum libyschen Geheimdienst zu streichen. "Hier steht nicht der libysche Geheimdienst vor Gericht", sagte Taylor. Die Niederlande hatten das Gelände für die Dauer des geplanten Prozesses an Schottland übertragen. Diese komplizierte Regelung war Teil eines Kompromisses, in dessen Folge Libyen die Agenten ausgeliefert hat.

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