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Vertriebenenbund: Polen fürchten Steinbach fast so wie Putin

Erika Steinbach spielt in der ersten Liga der Mächtigen dieser Welt. Das ist das etwas überraschende Ergebnis einer Umfrage in Polen. Die Sache hat allerdings einen Haken.

Warschau - Erika Steinbach spielt in der ersten Liga der Mächtigen dieser Welt. Das ist das etwas überraschende Ergebnis einer Umfrage in Polen. Die Sache hat allerdings einen Haken: Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen gehört bei den Nachbarn nicht zu den Sympathieträgern. Denn die Frage der Meinungsforscher an die 1000 Probanden lautete: Vor wem fürchten sie sich am meisten?

Unangefochten auf dem ersten Platz der Angstmacher rangiert Russlands Premierminister Wladimir Putin. 56 Prozent der Polen trauen ihm nicht über den Weg. Zu sehr erinnert seine Politik an das imperiale, rücksichtslose Machtstreben der ehemaligen Sowjetunion, unter dem die Polen jahrzehntelang gelitten haben. Dann aber folgt bereits Erika Steinbach mit 38 Prozent. Damit schlägt sie noch den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, der mit 26 Prozent den dritten Platz der Liste der Anti-Helden belegt. Angela Merkel dürfte sich zufrieden zeigen, dass sie in diesem Ranking mit elf Prozent der Nennungen einen der hinteren Plätze belegt.

Der Psychologe Janusz Czapinski versucht sich in einer Interpretation des Ergebnisses. „Wir fürchten uns vor jenen Menschen, die am häufigsten in einem negativen Kontext genannt werden“, erläutert er in der konservativen Tageszeitung „Rzeczpospolita“, die die Umfrage in Auftrag gab. Das erkläre, weshalb der iranische Präsident, der für Polen eine allenfalls äußerst theoretische Bedrohung darstellt, so häufig genannt wird. Sein Name werde eben ständig in den Medien erwähnt, sagt Czapinski. Knut Krohn

Knut Krohn

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