zum Hauptinhalt

Politik: Viele Iraker in Deutschland wollen wählen

Berlin - Die anstehende Wahl für eine Übergangs-Nationalversammlung im Irak findet unter Exil-Irakern in Deutschland hohe Resonanz. „Das Interesse der Iraker ist riesig groß“, sagt Jana Mayer-Kristic, Sprecherin des Deutschlandbüros für das Auslandswahlprogramm.

Berlin - Die anstehende Wahl für eine Übergangs-Nationalversammlung im Irak findet unter Exil-Irakern in Deutschland hohe Resonanz. „Das Interesse der Iraker ist riesig groß“, sagt Jana Mayer-Kristic, Sprecherin des Deutschlandbüros für das Auslandswahlprogramm.

Zu der Wahl im Irak sind auch die im Ausland lebenden Iraker aufgerufen. Für sie wird die Wahl im Auftrag der irakischen Wahlkommission von der Internationalen Organisation für Migration (IOM) organisiert. In 14 Ländern außerhalb des Iraks können Iraker wählen. Die Zahl der Wahlberechtigten im Ausland schätzt die IOM auf etwa eine Million, davon etwa 60 000 in Deutschland.

Seit Montag können sie sich für die Wahl registrieren lassen. In Berlin, Köln, Mannheim und München sind Registrierungsstellen eingerichtet. Die Anfahrtswege, die Exil-Iraker aus anderen Städten zurücklegen müssen, werden laut Mayer-Kristic von den meisten nicht gescheut. Zweimal müssen sie die Reise antreten: Registrierungen sind noch bis Sonntag möglich. Gewählt wird erst am folgenden Wochenende, vom 28. bis zum 30. Januar. Der letzte Tag fällt mit dem Wahltag im Irak selbst zusammen.

Irakischstämmige Berater des Auslandswahlprogramms in Deutschland gehen davon aus, dass die meisten in Deutschland lebenden Iraker vorhaben zu wählen. Fast alle von ihnen seien vor Saddam Husseins Regime geflohen und fühlten sich vor allem den alten Oppositionsparteien verbunden. Von den drei wichtigsten Oppositionsgruppen – Kurden, Schiiten und Kommunisten – sind den IOM-Beratern zufolge alle in Deutschland vertreten. Den größten Anteil machten mit 70 bis 80 Prozent jedoch die Kurden aus.

Die Stimmung unter den Exil-Irakern sei insgesamt optimistisch: „Die meisten erwarten für die Zukunft einen freien, demokratischen und föderativen Irak, auch wenn keiner voraussehen kann, wie lange es bis dahin dauert“, sagte ein IOM-Berater. Viele hätten vor, in den Irak zurückzukehren. Sie warteten jedoch auf eine Besserung der dortigen Sicherheitslage.

Georg Picot

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false