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Vor Präventionsgipfel: Zentralrat der Muslime warnt vor Generalverdacht

Vor Hans-Peter Friedrichs heutigem Präventionsgipfel gegen Islamismus warnt der Zentralrat der Muslime vor einer Vorverurteilung von Muslimen in Deutschland.

„Es wäre fatal, wenn die mehr als vier Millionen Muslime in Deutschland unter Generalverdacht gestellt würden“, sagte der Ratsvorsitzende Aiman Mazyek der „Schwäbischen Zeitung“ (Freitag) kurz vor dem „Präventionsgipfel“ im Bundesinnenministerium. Dort will Ressortchef Hans-Peter Friedrich (CSU) am heutigen Freitag mit Vertretern von Muslimen und Sicherheitsbehörden über Strategien gegen islamistische Gewalt beraten.

„Bei denen, die sich radikalisieren, handelt es sich um eine verschwindend kleine Minderheit“, sagte Mazyek. Von den Moscheegemeinden und den muslimischen Religionsgemeinschaften gehe keine Gefahr aus. „Extremistische Tendenzen zu erkennen und zu benennen, ist die Pflicht aller in Deutschland, auch der Muslime.

Die Landesinnenminister hatten bei einer Konferenz Anfang der Woche beschlossen, künftig besonderes Augenmerk auf die Gruppe der radikal-islamistischen Salafisten zu legen. Dazu sagte Mazyek: „Wir sollten nicht den Fehler machen, sie aufzuwerten, indem wir den Salafisten zu viel Aufmerksamkeit in der Debatte schenken.“

Er bekräftigte die Forderungen des Zentralrats nach mehr Geld für die Präventionsarbeit: „Wir benötigen mehr Mittel für politische Bildung, für Anti-Extremismusprogramme, für die Ausbildung muslimischer Vertrauensleute und für Aussteigerprogramme.“ (dpa)

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