zum Hauptinhalt

Politik: Vorsicht, ein Geschenk

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Ich – ich nehm nix mehr. Und wenn Sie es mir auf dem Silbertablett servieren – na schon gar nicht.

Von

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Ich – ich nehm nix mehr. Und wenn Sie es mir auf dem Silbertablett servieren – na schon gar nicht. Kugelschreiber vielleicht noch, aber dann ist Schluss. Wer so viel über Spendenaffären lesen und schreiben muss, dem sitzt ein derartiger Schrecken in den Gliedern über die Fallstricke, in die man in Gruben hineinfallen kann, die man sich hinterher selbst gegraben zu haben vorhalten lassen muss! Nee! Man möchte ja nicht mehr Politiker sein heutzutage. Am besten die Taschen zunähen, damit nicht unversehens etwas reinwandert, was da laut Paragraf Sowieso des Parteiengesetzes nicht hineingehören darf. Ja und Freunde – Freunde hat man besser überhaupt keine. Nachher stimmt man für ein Gesetz zur Liberalisierung der Kaugummiautomatenaufstellverordnung, und dann kommt raus, der kennt einen, der Kaugummiautomaten aufstellt.

So ungefähr stellen wir uns vor, dass Peter Müller derzeit denkt. Dessen CDU-Regierung in Saarbrücken soll, so ist zu lesen, unter fragwürdigen Umständen einem Manne eine Bürgschaft gewährt haben, der dabei „von seiner Zugehörigkeit zu einem Netz aus Managern und Unternehmen profitierte, das eng mit der CDU-Spitze rings um Müller verbandelt war“. Ob die Bürgschaft in Ordnung war oder nicht, ist nicht unsere Sache zu entscheiden. Aber das mit dem Netz zeugt von grober Unkenntnis. Das Saarland hat eine Million Einwohner. Jedem einzelnen von denen ist es völlig unvorstellbar, nicht verbandelt zu sein. Als einmal ein Zugezogener einen Handwerker anrief und darlegte, es gebe da ein Problem mit der Badewanne, war der Mann bass erstaunt über den Auftrag: „Ja hennt Sie denn keinen Schwager?!“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false