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Politik: Wachsein – eine Qual

Schon im alten Rom wurde Schlafentzug als Foltermethode genutzt (die Römer sprachen von dem „tormentum vigiliae“, der Marter des Wachseins). Gefangenen wurden so unerträgliche körperliche und psychische Qualen zugefügt.

Schon im alten Rom wurde Schlafentzug als Foltermethode genutzt (die Römer sprachen von dem „tormentum vigiliae“, der Marter des Wachseins). Gefangenen wurden so unerträgliche körperliche und psychische Qualen zugefügt. Was der Schlafentzug genau anrichtet, weiß man allerdings bis heute nicht genau. „Schlafentzug führt zu chronischem Stress, der die Leute fertig macht“, sagt Jürgen Zulley, Leiter des Schlafmedizinischen Zentrums an der Universität Regensburg. Nach 60 Stunden ununterbrochenem Wachseins kommt es bereits zu Halluzinationen .

Viele Opfer haben von den Qualen des Schlafentzugs berichtet, darunter auch Menachem Begin, Israels Ministerpräsident von 1977 bis 1983, der als junger Mann vom KGB gefoltert worden war. Nach einigen Tagen und Nächten ohne Schlaf kann es zu einer regelrechten Psychose kommen – zu Wahnbildern sowie zu Denkstörungen und einer Störung der Wahrnehmung. Das Immunsystem wird unterdrückt, der Körper überreizt. Ein USVersuch an Ratten hat gezeigt, dass die Tiere nach zwei, drei Wochen Schlafentzug sogar sterben. bas

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