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© Getty

Wahl in Südafrika: ANC liegt deutlich vorne

Südafrikas regierender ANC steht nach ersten Auszählungen der Stimmen vor einem klaren Sieg bei der Parlamentswahl. Die bisherige Zwei-Drittel-Mehrheit ist jedoch in Gefahr Der Andrang war überraschend groß. Teilweise bildeten sich kilometerlange Schlangen vor den Wahllokalen.

Die Wahlkommission veröffentlichte am frühen Donnerstagmorgen erste vorläufige Ergebnisse, nach denen der Afrikanische Nationalkongress (ANC) auf 57,5 Prozent der Stimmen käme. Mit 23,3 Prozent folgte dahinter die Demokratische Allianz (DA). Der vom ANC abgespaltene Volkskongress Cope verbuchte nach der Hochrechnung 7,5 Prozent. Die von Anhängern des gestürzten Präsidenten Thabo Mbeki gegründete Partei wäre somit drittstärkste Kraft. Allerdings war erst ein geringer Bruchteil der Stimmen ausgezählt. Mit einem endgültigen Ergebnis wurde nicht vor Freitag gerechnet.

Sollte die Wahl so ausgehen, verlöre der ANC zwar seine Zwei-Drittel-Mehrheit, bliebe gleichwohl aber fünf weitere Jahre an der Macht. Die vierte Wahl seit dem Ende der Apartheid vor 15 Jahren dürfte zudem der ANC-Chef Jacob Zuma den Weg ins Präsidentenamt ebnen. Gegen Zuma waren erst vor wenigen Wochen Korruptionsermittlungen eingestellt worden.

Kilometerlange Warteschlangen

Unerwartet viele Südafrikaner hatten sich am Mittwoch an den Parlamentswahlen beteiligt. Wegen des großen Andrangs bildeten sich vielerorts kilometerlange Warteschlangen vor den Wahllokalen, teilweise wurden die Stimmzettel knapp. Wie die Wahlkommission mitteilte, sollte allen Wählern, die sich rechtzeitig vor der offiziellen Schließung um 21 Uhr an den Wahllokalen eingefunden hatten, die Möglichkeit der Stimmabgabe gewährt werden.

Die Wahlkommission musste kurzfristig zwei Millionen Wahlzettel nachdrucken lassen. Wie die Kommission mitteilte, waren für die 23 Millionen Wähler zuvor 58 Million Wahlzettel gedruckt worden. Jeder Wähler bekam zwei Exemplare - jeweils einen für die Nationalversammlung und einen für die zeitgleich abgehaltenen Regionalwahlen. Die oppositionelle DA warf der Kommission Inkompetenz vor und drohte mit rechtlichen Schritten.

In einigen Regionen sei der Urnengang jedoch von schlechtem Wetter und vereinzelten Zwischenfällen beeinträchtigt worden. In QwaQwa sei ein Wahlleiter bei einem Raubüberfall verletzt worden. In Ulundi wurden zwei Boxen mit 100 zugunsten der Inkatha-Freiheits-Partei (IFP) markierten Wahlzetteln gefunden. Die zuständige Wahlbüroleiterin wurde des Wahlbetrugs verdächtigt und festgenommen. (ZEIT ONLINE, dpa, Reuters)

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