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WAHLBETEILIGUNG: Abnehmendes Interesse

Der Trend zu geringem Interesse an Landtagswahlen scheint ungebrochen. Bei der Wahl in Hessen wählten nach Angaben des ZDF vom Sonntagabend nur etwa 61,1 Prozent der Stimmberechtigten.

Der Trend zu geringem Interesse an Landtagswahlen scheint ungebrochen. Bei der Wahl in Hessen wählten nach Angaben des ZDF vom Sonntagabend nur etwa 61,1 Prozent der Stimmberechtigten. Das wären noch einmal 3,2 Prozentpunkte weniger Wähler als bei der Landtagswahl 2008 und damit so wenige wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr war die Beteiligung im Vergleich zu 2003 um 0,3 Prozentpunkte auf den bis dahin schlechtesten Wert von 64,3 Prozent gesunken. Seit der Wiedervereinigung 1990 liegt die Beteiligung bei Landtagswahlen durchschnittlich bei 64,7 Prozent.

Auf einen historischen Tiefstand fiel die Beteiligung in Sachsen-Anhalt im Jahr 2006: Nur 44,4 Prozent, weniger als je zuvor bei einer Landtagswahl in Deutschland seit Kriegsende, gaben ihre Stimme ab. Den Negativrekord im Westen hält Baden-Württemberg mit 53,4 Prozent im März 2006.

Seit 1995 blieb die Beteiligung bisher nur dreimal nahezu unverändert und zwar 1996 in Schleswig-Holstein, 1998 in Niedersachsen und 1999 in Hessen. Die letzte nennenswerte Steigerung gab es 2005 in Nordrhein-Westfalen (plus 6,3).

Zweistellig eingebrochen ist die Wahlbeteiligung zuletzt 2006 in Sachsen-Anhalt (minus 12,0), Mecklenburg-Vorpommern (minus 11,5) und Berlin (minus 10,6).

Eingesetzt hat das rückläufige Interesse bereits in den 60er Jahren. Die Motive der oftmals jungen Nichtwähler reichen von Desinteresse bis Verdruss. Appelle der Politiker, verstärkt vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, fruchten wenig.

Als sicherer Weg zu einer regeren Beteiligung an Landtagswahlen hat sich bislang nur die Zusammenlegung mit der Bundestagswahl erwiesen. dpa

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