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Politik: Wahlen in Jugoslawien: Serben sollen ihr Parlament am 24. Dezember wählen

Führende Vertreter der Demokratischen Opposition Serbiens (DOS) und der noch immer regierenden Sozialisten (SPS) haben sich darauf geeinigt, vorgezogene Parlamentswahlen am 24. Dezember abzuhalten.

Führende Vertreter der Demokratischen Opposition Serbiens (DOS) und der noch immer regierenden Sozialisten (SPS) haben sich darauf geeinigt, vorgezogene Parlamentswahlen am 24. Dezember abzuhalten. Die Verhandlungen zur Bildung einer serbischen Übergangsregierung bis zu den Wahlen würden fortgesetzt, sagte Vladan Batic, einer der DOS-Führer, der Nachrichtenagentur Beta. Zunächst hatte es geheißen, die Parlamentswahlen in der serbischen Teilrepublik sollten am 17. Dezember stattfinden. Die Übergangsregierung soll sich nach den Worten von Batic aus der DOS, den Sozialisten (SPS), den Radikalen (SRS) und der serbischen Erneuerungsbewegung (SPO) zusammensetzen.

Der neue jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica will die angespannten Beziehungen mit der Teilrepublik Montenegro entschärfen. "Sollten die Montenegriner kein Teil des Staatenbundes sein wollen, dann wird dieser Willen respektiert", sagte Kostunica der italienischen Zeitung "Corriere della Sera". Sein Ziel sei eine Normalisierung der Beziehungen mit Montenegro und der internationalen Gemeinschaft. Zugleich kritisierte Kostunica erneut die NATO-Angriffe während des Kosovo-Krieges.

Gegenwärtig seien die Beziehungen zu Montenegro gespannt. Ursache sei die Politik von Slobodan Milosevic, sagte Kostunica. Der Wandel in Serbien werde aber eines Tages einen demokratischen Dialog mit Montenegro ermöglichen. Die Geschichte, die gemeinsamen Beziehungen und die aktuelle Situation sprächen dafür, dass das Ziel eines gemeinsamen Staates überwiegt.

Kostunica bekräftigte sein Nein zu einer Auslieferung von Milosevic an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. "Ich bin nicht einverstanden, weil das internationale Tribunal eine eher politische als juristische Institution ist." Zudem sehe das jugoslawische Verfassungsrecht eine solche Zusammenarbeit nicht vor.

Deutsche Soldaten verletzt

Der vom UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagte bosnische Serbe Janko Janjic hat sich beim Versuch seiner Festnahme in Bosnien mit einer Handgranate selbst getötet. Dabei wurden vier speziell für solche Festnahmen ausgebildete Bundeswehr-Soldaten verletzt, einer davon schwer. Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin sagte, trug der 45-Jährige den Sprengsatz an seinem Körper und zündete ihn selbst, als ihn SFOR-Soldaten in seiner Heimatstadt Foca in Gewahrsam nehmen wollten.

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