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Mugabe

© AFP

Wahlen in Simbabwe: Mugabe wird Präsident bleiben

Nachdem Simbabwes amtierender Präsident Robert Mugabe die Opposition gewaltsam in die Knie gezwungen hat, will er sich heute im Amt bestätigen lassen. Da sein Herausforderer Morgan Tsvangirai seine Kandidatur zurückgezogen hat, ist Mugabe bei der Stichwahl ums Präsidentenamt der einzige Kandidat.

In Simbabwe hat am Freitag die umstrittene Wahl begonnen, mit der sich Simbabwes Präsident Robert Mugabe im Amt bestätigen lassen will. In der Hauptstadt Harare öffneten die Wahllokale gegen sieben Uhr. Augenzeugen berichteten dort über eine nur schleppend anlaufende Wahlbeteiligung.

Mugabe ist nach dem Rückzug von Herausforderer Morgan Tsvangirai der einzige Kandidat. Die Abstimmung findet vor dem Hintergrund weltweiter Proteste und brutaler Gewalt im Lande statt. Nach Beobachter-Meinung ist die Wahl weder frei noch fair. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte wenige Stunden zuvor erneut vor der Abstimmung gewarnt.

"Das ist keine Wahl", erklärte Tsvangirai in einem am Freitagmorgen veröffentlichten Schreiben an seine Anhänger. "Dies ist eine Schmach, ein weiterer tragischer Tag in der Geschichte unseres Landes." Das Ergebnis dieses Wahlgangs sei "ohne Bedeutung", weil er nicht den Willen der Bevölkerung wiedergebe. Im März waren den offiziellen Angaben zufolge auf Tsvangirai 47,9 Prozent und auf Mugabe 43,2 Prozent der Stimmen entfallen.

Botsuana will vermitteln

Obwohl am Ergebnis kaum Zweifel besteht, ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe unklar. Die landesweit knapp 2000 Wahlbüros werden um 19 Uhr schließen. Der 84-jährige Mugabe steht im Verdacht, mit Gewalt eine hohe Wahlbeteiligung sichern zu wollen.

In die Vermittlungen um eine Lösung hat sich auch Simbabwes Nachbarland Botsuana eingeschaltet. Dort traf nach Medienangaben am Vorabend eine Delegation von Mugabes Partei ZANU(PF) ein. Botsuanas Regierung betonte, wenn andere Staaten der Region zu sehr zögerten, müsse das Land im Alleingang eine Vermittlung versuchen.

Südafrika, der langjährige Vermittler in der Simbabwe-Krise, wurde in Medienberichten kritisiert. Die Wochenzeitung "Mail & Guardian" schrieb am Freitag, der Staat habe das Nachbarland mit Militärgütern im Millionenwert versorgt und auch Luftwaffenpersonal ausgebildet. (iba/dpa/AFP)

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