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Die Demonstranten im Zuccotti Park jubeln. Sie dürfen vorerst bleiben.

© Reuters

Wall Street Proteste: Zuccotti-Park wird nicht geräumt

Die "Occupy Wall Street"-Demonstranten jubeln. Die New Yorker Stadtverwaltung sagt die Räumung des Protestcamps ab. Das Problem ist damit aber nur verschoben.

Seit Wochen protestieren sie in New York gegen die Macht der Banken - nun müssen die Wall-Street-Kritiker einen von ihnen genutzten Park in Manhattan vorerst nicht räumen. Der private Betreiber der Anlage zog am Freitag einen Antrag auf Säuberung des Zuccotti-Parks von Abfall zurück, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Hunderte auf dem Gelände versammelte Demonstranten bejubelten die Nachricht.

Ihre grundsätzliche Position habe sich nicht geändert, erklärte die Stadtverwaltung. „Es ist die Aufgabe der Stadt, die öffentliche Gesundheit und Sauberkeit zu schützen und geltendes Recht durchzusetzen“, hieß es. Die Betreibergesellschaft des Parks wolle aber versuchen, eine Einigung mit den dort campierenden Demonstranten zu erzielen. Demnach sollen diese selbst für die Sauberkeit des Parks sorgen und ihn für die Öffentlichkeit offen halten.

Die Behörden hatten zuvor auf Verlangen der Betreiberfirma die Räumung des Geländes am frühen Morgen angeordnet, um dort lagernden Müll entsorgen zu können. Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg bot den Demonstranten zwar an, nach der Säuberung in den Park zurückzukehren. Diese widersetzten sich jedoch der Anordnung, räumten bereits am Donnerstag selbst auf und riefen ihre Unterstützer im Internet dazu auf, sich am Morgen in dem Park zu versammeln.

"Menschen, die zusammenhalten, werden niemals besiegt", jubelten sie am Freitag als Reaktion auf die Nachricht von der abgesagten Räumung. "Das ist ein Sieg für uns", sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Wie es mit dem Protest weitergehen solle, müsse nun zunächst mit den anwesenden Demonstranten besprochen werden.

Der seit Mitte September andauernde Protest der Kritiker in New York und anderen Städten der USA richtet sich gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Mittelschicht und die ärmere Bevölkerung. Die zumeist jungen Teilnehmer beschreiben sich als die „99 Prozent“ - in Anspielung auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung, von dem sie sich hintergangen fühlen. (AFP)

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