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Obama Clinton

© dpa

Washington: Obama stattet Clinton Überraschungsbesuch ab

Der designierte Präsidentschaftskandidat der US-Demokraten, Barack Obama, hat am Donnerstagabend überraschend seine unterlegene Rivalin Hillary Clinton in ihrem Haus in Washington besucht. Die beiden Senatoren veröffentlichten nach dem Treffen eine gemeinsame Erklärung. Ob Clinton als Vize-Präsidentin unter Obama kandidieren wird, ließen beide jedoch offen.

Die beiden Politiker wiesen ihre Mitarbeiter nach Angaben der "New York Times" an, keine Details des Gespräches zu veröffentlichen. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es lediglich, dass sie eine "ertragreiche Diskussion über die wichtige Arbeit, die getan werden muss, um (bei den Präsidentenwahlen) im November Erfolg zu haben", gehabt hätten.

Die Initiative für das Treffen war von Clinton ausgegangen. Dem Nachrichtensender CNN zufolge hatte sie zuvor zweimal mit Obama telefoniert, das erste Mal direkt nach der Bekanntgabe seines Sieges bei den Vorwahlen. Der Senator aus Illinois habe sich nach einem Wahlkampfauftritt in Virginia heimlich auf den Weg nach Washington gemacht, um mit der 60-Jährigen zu sprechen. Die "Washington Post" berichtete, Clinton und Obama seien in der US-Hauptstadt in dem Haus der demokratischen Senatorin Dianne Feinstein zusammengetroffen.

Streit um den besten Weg

Zuvor war bekanntgeworden, dass die ehemalige First Lady sich nicht um das Amt der Vizepräsidentin unter Obama bewerben wolle. "Sie strebt nicht die Vizepräsidentschaft an", zitierte der CNN ihren Wahlkampfmanager Phil Singer am Donnerstag. Die Wahl eines Vizes liege ganz in der Hand Obamas. Anhänger der Senatorin aus New York hatten zuvor eine Ernennung Clintons zur Kandidatin für die Vizepräsidentschaft als den besten Weg bezeichnet, um die Demokraten nach dem harten Vorwahlkampf wieder zu einen. Andere Parteimitglieder befürchten dagegen, dass dies Obama Schaden könnte.

Der 46-Jährige begrüßte Clintons Äußerung, blieb aber selbst zurückhaltend über eine mögliche Kandidatur seiner ehemaligen Konkurrentin. "Natürlich steht der Name von Senatorin Clinton auf jedermanns Liste", sagte er in einem CNN-Interview. Er machte aber keine Andeutung, wen er als Kandidat für die Vizepräsidentschaft benennen will. "Das nächste Mal, dass sie von mir etwas zur Auswahl des Vizepräsidenten hören, ist wenn ich einen Vizepräsidenten gewählt habe", sagte er laut Zeitungsberichten.

Nach erheblichem parteiinternen Druck will Clinton am Samstag offiziell aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur aussteigen und ihre Niederlage bei den Vorwahlen einräumen. Zugleich wird sie sich bei einer Veranstaltung in Washington hinter Obama stellen. (küs/dpa)

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