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Washington: Zehn Siege für Obama in Folge

Der Siegeszug des Afroamerikaners Barack Obama im Präsidentschaftsrennen der Demokraten hält an. Nach seinem neunten und zehnten Vorwahlsieg in Folge in Wisconsin und seiner Heimat Hawaii wird es für die ursprüngliche Favoritin Hillary Clinton immer schwerer, ihn noch zu stoppen.

Nach Modellrechnungen der US-Medien führt Obama bei den Delegierten für den Nominierungsparteitag Ende August nun mit mehr als 150 Stimmen.

Clinton hat am 4. März eine wohl allerletzte Gelegenheit, seinen Siegeszug bei den Vorwahlen in Texas, Ohio, Vermont und Rhode Island zu stoppen. In Texas gibt es eine starke Latino-Minderheit; in Nevada und Kalifornien hatten die Latinos überwiegend für sie gestimmt. In Ohio, einem Industriestaat mit Strukturproblemen und Arbeitslosigkeit, setzt sie auf weiße Arbeiter. Die sehen sich wie die Latinos in Jobkonkurrenz zu Schwarzen und haben Vorbehalte gegen Farbige.

Die Wähleranalysen in Wisconsin zeigten jedoch, dass Obama bei weißen Wählern insgesamt vor ihr lag, unter Arbeitern gut abschnitt und bei Frauen gleichgezogen hat. US-Medien kommentieren, Clinton müsste die Vorwahlen am 4. März mit Zweidrittelmehrheit gewinnen, um ihn einzuholen. Das gilt als unwahrscheinlich.

Bei den Republikanern ist die Nominierung dem moderat konservativen Senator von Arizona, John McCain nach seinen Siegen in Washington State und Wisconsin kaum noch zu nehmen. Erneut zeigte sich jedoch, dass der rechte Flügel der Partei Vorbehalte gegen ihn hat. Sein Konkurrent Mike Huckabee, ein Liebling der religiösen Rechten, erhielt in Wisconsin 37 Prozent der Stimmen, obwohl er keine Aussichten mehr hat, die Kandidatur zu gewinnen. In früheren Wahljahren versammelten sich in dieser Phase des Rennens fast alle Republikaner hinter dem Favoriten, als Signal der Einheit der Partei. Daran gemessen sind McCains 55 Prozent in Wisconsin kein strahlender Sieg. In Washington State erreichte er nur 49 Prozent. Die übrigen 51 Prozent stimmten für Huckabee oder für bereits aus dem Rennen ausgeschiedene Bewerber wie Mitt Romney.

Clinton und McCain warfen Obama in Reden zum Wahlausgang vor, er habe nur „schöne, aber leere Worte“ der Hoffnung zu bieten. Beide bezeichneten sich als die besseren Oberbefehlshaber in gefährlichen Zeiten für die USA. Bei Barack Obamas Siegesfeier jubelten ihm abermals Tausende zu und skandierten „Yes, we can!“ Christoph von Marschall

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