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Politik: WDR-Chefin Piel hört vorzeitig auf Journalistin nennt „persönliche Gründe“

Berlin - Monika Piel wird als Intendantin des Westdeutschen Rundfunks aufhören. Nach Senderangaben informierte die 61-Jährige am Freitag die Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat über ihre Entscheidung.

Berlin - Monika Piel wird als Intendantin des Westdeutschen Rundfunks aufhören. Nach Senderangaben informierte die 61-Jährige am Freitag die Vorsitzenden von Rundfunkrat und Verwaltungsrat über ihre Entscheidung. Sie beende ihre Tätigkeit „aus persönlichen Gründen“. Die Intendantin will im Amt bleiben, bis ihre Nachfolge geregelt ist. Erst im Mai 2012 war Piel, die seit 2007 den größten ARD-Sender leitet, bis 2019 im Amt bestätigt worden. Nach diesem Votum ist der Abschied überraschend, müssen die „persönlichen Gründe“ gravierend sein. Piel ist gesundheitlich angeschlagen.

Die WDR-Chefin hatte 2011/2012 als erste Frau den ARD-Vorsitz inne, den sie zum Jahreswechsel an NDR-Intendant Lutz Marmor übergeben hat. Die 1951 in Bensberg geboren Journalistin hat ihr gesamtes Berufsleben beim WDR verbracht. Angefangen hatte sie 1978 beim Hörfunk, dessen Direktorin sie 20 Jahre später wurde. Von 2001 bis 2007 moderierte sie zudem den „Presseclub“ in der ARD.

Die WDR-Intendantin Piel ist nicht unumstritten. Ins Schlaglicht geriet sie etwa wegen der Quotenpleite mit „Gottschalk Live“ im ARD-Vorabend. Den Streit mit den Zeitungsverlegern um die „Tagesschau“-App konnte sie nicht beilegen. Kritiker werfen ihr zudem vor, dass sie den Widerstand gegen die Reform der Kulturwelle WDR 3 wie auch gegen den neuen Rundkfunkbeitrag unterschätzt hat.

Erste Namen für die Nachfolge werden genannt, darunter WDR-Fernsehchefredakteur Jörg Schönenborn, öfter noch Ulrich Deppendorf, der das ARD-Hauptstadtstudio leitet und als WDR-Fernsehdirektor und Chef von ARD-aktuell gearbeitet hat. Aus dem WDR ist zu hören, dass sich die Mitarbeiterinnen und die weiblichen Gremienmitglieder nur eine Frau an der Spitze vorstellen können und sich darin in Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) unterstützt sehen. Der WDR-Rundfunkrat tritt am Montag zusammen, um über das Verfahren zur anstehenden Wahl zu beraten. Joachim Huber

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