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Politik: „Weißer Mann in den Vierzigern“ gesucht New York: Es gibt keine Hinweise, dass

eine Terrorgruppe hinter Anschlagsversuch steckt

New York - Nach dem Anschlagsversuch in New York fahndet die Polizei nach einem verdächtigen „weißen Mann in den Vierzigern“. Polizeichef Raymond Kelly teilte am Sonntag (Ortszeit) mit, dass eine solche Person von einer Überwachungskamera gefilmt wurde, wie sie einen halben Straßenblock von dem mit Sprengstoff präparierten Auto entfernt die Kleidung wechselte. Der Mann streifte demnach ein dunkles Hemd ab und trug darunter ein rotes Oberteil. Es sei aber möglich, dass der gesuchte Mann unschuldig sei, sagte Kelly. Die vollständige Auswertung des Videomaterials von der Gegend um den Times Square werde noch einige Zeit in Anspruch nehmen. „Ich glaube, wir haben 82 Kameras in dem Gebiet“, sagte Kelly. Bislang sei das Material von 30 Kameras gesichtet worden. Die New Yorker Polizei hatte am Samstagabend einen Sprengsatz in einem Auto entschärft, das auf dem Times Square abgestellt worden war.

Nach einem Bericht der „Washington Post“ verfolgen die Ermittler auch Spuren ins Ausland. Die Zeitung berichtete am Montag unter Berufung auf namentlich nicht genannte Ermittler, dass immer mehr Hinweise auf ein koordiniertes Vorgehen mehrerer Täter mit internationalen Verbindungen hindeuteten. „Seien Sie nicht überrascht, wenn es eine Verbindung ins Ausland gibt“, zitierte die Zeitung einen hochrangigen US-Verantwortlichen. Die bisherigen Erkenntnisse deuteten „in diese Richtung“. Hinweise auf eine Täterschaft des Terrornetzwerks Al Qaida gebe es aber „nicht unbedingt“, berichtete das Blatt weiter.

Auch nach Angaben von Bürgermeister Michael Bloomberg gibt es keinen Hinweis darauf, dass eine Terroristengruppe hinter dem versuchten Anschlag stehen könnte. „Es gibt keinen Beweis dafür, dass es Verbindungen zu Al Qaida oder einer anderen großen terroristischen Organisation gibt“, sagte Bloomberg. Zuvor hatte bereits die New Yorker Polizei die Täterschaft einer pakistanischen Talibangruppe, die sich zu dem Anschlagsversuch bekannt hatte, in Zweifel gezogen. Präsident Obama hatte am Sonntag mitgeteilt, dass getan werde, „was notwendig ist, um die Sicherheit des amerikanischen Volkes zu gewährleisten und zu ermitteln, wer hinter diesem potenziell tödlichen Akt steckt“.

Unterdessen meldete sich der von den USA nach einem Drohnenangriff Mitte Januar für tot gehaltene pakistanische Talibanführer Hakimullah Mehsud in einer Videobotschaft zu Wort. In der im Internet aufgetauchten Botschaft, die Anfang April aufgenommen worden sein soll, droht er mit Anschlägen auf Städte in den USA. Die Zweifel an Mehsuds Tod waren nie völlig ausgeräumt worden. Das auf die Beobachtung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen IntelCenter bezeichnete das Video am Montag als authentisch. AFP

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