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Weißrussland: Oppositionsführer Milinkewitsch festgenommen

Der weißrussische Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch ist bei seiner Rückkehr vom Nato-Gipfel in Riga am Flughafen von Minsk festgenommen worden.

Minsk - Grenzschützer hätten ihm vorgeworfen, seine Papiere könnten gefälscht sein, sagte sein Sprecher. Daraufhin hätten sie auch das Mobiltelefon des Oppositionspolitikers beschlagnahmt. In Riga war Milinkewitsch am Rande des Nato-Gipfels mit US-Präsident George W. Bush zusammengetroffen. Bush hatte am Dienstag die "Tyrannei" des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko verurteilt und erklärt, er werde den "Kampf" des weißrussischen Volks für den Anschluss an das "freie Europa" unterstützen.

Milinkewitsch war im März bei der Präsidentschaftswahl gegen den autoritär regierenden Präsidenten Lukaschenko angetreten. Nach der international kritisierten Wahl, aus der Lukaschenko erwartungsgemäß als haushoher Sieger hervorgegangen war, rief der Oppositionspolitiker zu Massenkundgebungen auf. Zehntausende Menschen folgten dem Aufruf und demonstrierten mehrere Tage lang gegen Lukaschenko. Die Proteste ebbten erst nach brutalem Einsatz der Polizei ab. Etliche Demonstranten wurden festgenommen, unter ihnen Milinkewitsch. Ende April wurde der Physiker im Schnellverfahren zu 15 Tagen Haft verurteilt. Im Oktober wurde Milinkewitsch für seinen "friedlichen Widerstand" mit dem Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des Europäischen Parlaments geehrt. (tso/AFP)

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