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Politik: „Wenn bin Laden die Bombehätte …“

Was hat die Politik aus den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki gelernt? Fünf Außenpolitiker der im Bundestag vertretenen Parteien antworten: „Wer sie besitzt, steigt auf in der Hierarchie der globalen Macht.

Was hat die Politik aus den Atombombenabwürfen in Hiroshima und Nagasaki gelernt? Fünf Außenpolitiker der im Bundestag vertretenen Parteien antworten:

„Wer sie besitzt, steigt auf in der Hierarchie der globalen Macht. Furchtbar kann es werden, wenn Osama bin Laden sie auch besitzen würde. Was die Welt braucht, sind wache Zivilgesellschaften, die sich gegen Atomwaffen stemmen. Und: Wir brauchen Regierungen, die sich für den Frieden einsetzen und sich militärischen Abenteuern verweigern.“

SPD-Außenpolitiker Gert Weisskirchen

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„Die atomare Massenvernichtung von 1945 ist Mahnzeichen für eine Politik der effektiven Kriegsverhütung, für atomare Abrüstung hier und jetzt. Heute ist das Risiko eines Atomwaffeneinsatzes nicht gesunken. Die Weiterverbreitung von Atomwaffen schreitet weiter voran. 60 Jahre nach Hiroshima ist atomare Abrüstung notwendiger denn je! Jeder sollte damit bei sich anfangen. Für die Stationierung von US-Atomwaffen in Deutschland gibt es keinerlei Rechtfertigung mehr. Ihr Abzug ist überfällig.“

Katrin Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Winfried Nachtwei, sicherheitspolitischer Sprecher

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„Atombomben dürfen nie wieder zum Einsatz kommen. Heute gehen die Gefahren von der Weiterverbreitung an andere Länder oder Terroristen aus. Jedes weitere Land mit Atomwaffen erhöht das Risiko, dass Hiroshima wiederholt werden kann. Deshalb ist es so wichtig, Nordkorea oder Iran von diesem gefährlichen Weg abzuhalten. Außerdem müssen die Atomwaffenstaaten weiter abrüsten.“

Ruprecht Polenz, abrüstungspolitischer Sprecher der CDU .

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„Wir haben gelernt, dass das qualvolle Sterben und Dahinsiechen Hunderttausender die Menschheit nicht zur Besinnung gebracht hat. Wir brauchen eine Welt ohne nukleare und andere Massenvernichtungswaffen. Wir brauchen eine wirkungsvolle Politik der Nichtverbreitung atomarer Waffen. Die wird nur gelingen, wenn die Nuklearmächte vom hegemonial-militärischen Denken Abstand nehmen. Dies provoziert nur die Anstrengungen anderer Staaten, auch in den Besitz nuklearer Waffen zu gelangen.“

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, europapolitische Sprecherin der FDP

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„Der Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen ist faktisch gescheitert. Ohne Abrüstungsschritte der Atommächte wird die Weiterverbreitung atomarer Waffen nur schwer zu stoppen sein. Ein wichtiger Schritt wäre der Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland. Die Losung der Friedensbewegung ,Kampf dem Atomtod’ hat nichts an Aktualität verloren.“

Wolfgang Gehrcke, außenpolitischer Sprecher der Linkspartei/PDS

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