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Politik: Wenn die Akazie blüht...

...bekommt der Ungar Heimweh

Durch die ungarische Tiefebene ziehen sich weite Akazienwälder und bringen mit ihrer strahlend weißen Blütenpracht und dem intensiven Duft nicht nur Romantiker ins Schwärmen. Doch der für die ungarische Landschaft charakteristische Akazienbaum kommt ursprünglich aus Nordamerika. Französische Gärtner exportierten ihn nach Europa, über Deutschland erreichte die Pflanze schließlich die Ungarn. Als diese entdeckten, dass der Akazienbaum hervorragend den Flugsand der Tiefebene bindet, pflanzten sie Anfang des 19. Jahrhunderts den Baum in großer Zahl an. Unbestellbare Felder wurden so bewaldet und lange Waldstreifen zum Ackerschutz angelegt. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts gab es in Ungarn mehr Akazienwälder als im gesamten Rest Europas. So ist es kein Wunder, dass – obwohl auch Bäume wie Pappel und Trauerweide typisch für das Land sind – die Ungarn besonders schnell Heimweh bekommen, wenn ihnen auf Reisen der Duft eines Akazienbaumes in die Nase steigt. ÖkoFreunde sind aus einem anderen Grund von dem Baum begeistert: Die ungarischen Akazienwälder werden nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt – was ihren Akazienhonig besonders wertvoll macht.

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