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WIKILEAKS: Umstrittene Transparenz

Wieder einmal hat die auf Enthüllungen spezialisierte Internetplattform Wikileaks weltweit Aufsehen erregt. Auf der Internetseite werden brisante Unterlagen aus anonymen Quellen veröffentlicht.

Wieder einmal hat die auf Enthüllungen spezialisierte Internetplattform Wikileaks weltweit Aufsehen erregt. Auf der Internetseite werden brisante Unterlagen aus anonymen Quellen veröffentlicht. Die im Dezember 2006 gegründete Plattform will damit Missstände öffentlich machen und Regierungen zu mehr Transparenz zwingen. Mit ihrem Namen lehnt sich die Website an das Online-Nachschlagewerk Wikipedia an, bei dem Nutzer selbst Artikel beisteuern oder korrigieren können. „Leak“ bedeutet auf deutsch Leck und bezeichnet undichte Stellen, über die geheime Informationen an die Öffentlichkeit gelangen. Einer der größten Coups gelang Wikileaks im Juli, als die Internetplattform 77 000 geheime US-Dokumente zur Lage in Afghanistan veröffentlichte. Die US-Regierung und die Nato werfen Wikileaks vor, mit der Veröffentlichung der Unterlagen Soldaten und Zivilisten in tödliche Gefahr zu bringen.

Wikileaks wird zudem vorgeworfen, Transparenz zu fordern, selbst aber wenig von sich preiszugeben. Die Betreiber rechtfertigen das mit dem Schutz der Informanten, die die brenzligen Dokumente liefern. Angeblich arbeiten rund ein halbes Dutzend Freiwillige Vollzeit für Wikileaks, zudem kann sich die Plattform auf ein Netz hunderter Experten stützen, die helfen, Informationen auszuwerten.

In der Führungsriege von Wikileaks um Mitbegründer Julian Assange herrscht derzeit heftiger Streit. Ende September hatte der deutsche Wikileaks-Sprecher, der unter dem Pseudonym Daniel Schmitt bekannt war, seinen Rückzug angekündigt – nach Differenzen mit Assange.

Der gebürtige Australier Assange ist das bekannteste Gesicht von Wikileaks. Gegen ihn wird seit August in Schweden wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und sexueller Belästigung ermittelt. AFP

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