zum Hauptinhalt

Politik: Wind, Wellen – und Kohle

Abschluss der Klimakonferenz: Geld für die Umwelt soll an den richtigen Stellen ausgegeben werden

Berlin - Tony Blair hat sich zu Beginn der deutsch-britischen Klimakonferenz in Berlin „Ergebnisse“ von den rund 170 Klimaforschern, Politikern, Unternehmern und Vertretern von Nicht-Regierungsorganisationen gewünscht. Am Donnerstag legte der Chef des UN-Umweltprogramms, Klaus Töpfer, die Ratschläge vor, auf die sich die hochrangig besetzte Konferenz am Mittwoch geeinigt hat. Der wichtigste: Um das Klima zu schützen, muss sich „unsere Energieversorgung strukturell verändern“, sagte Töpfer.

In den kommenden rund 20 Jahren werden die Stromkonzerne weltweit 16 Billionen Dollar in die Erneuerung ihres Kraftwerksparks investieren. Werde dieses Geld in einer Weise ausgegeben, dass der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) drastisch sinkt, zum Beispiel durch Kraft- Wärme-Kopplung und erneuerbare Energien wie Wind, Wellenkraft und Solarenergie, sei das der kostengünstigste Weg zum Klimaschutz. Damit die Industrie entsprechend investiert, müssten jedoch langfristige Klimaschutzziele vereinbart werden.

Deshalb lobte der Chefwissenschaftler der britischen Regierung, Sir David King, am Donnerstag auch, dass zumindest London und Berlin sich auf längerfristige Klimaziele verpflichtet hätten. Großbritannien will den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase bis 2050 um 60 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Die deutsche Regierung hat ein Minderungsziel von 40 Prozent bis 2020 im Vergleich zu 1990 ins Gespräch gebracht, falls die Europäische Union sich verpflichtet, bis dahin 30 Prozent der Emissionen zu mindern. Dies sei aus wissenschaftlicher Sicht notwendig sei, sagte King.

Deutschland und Großbritannien haben sich aber noch mehr vorgenommen: die Bewertung der Emissionen aus dem Flug- und Schiffsverkehr. Im Klimaabkommen von Kyoto sind diese Emissionen, die schon heute ein Viertel des weiltweiten CO2- Ausstoß ausmachen, ausgespart. Ob es sinnvoller ist, den Flugverkehr in den Emissionshandel einzubeziehen, oder Kerosin zu besteuern, wollen beide Staaten bald gemeinsam ausloten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false