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Eine leere Kleinstadt in Ostdeutschland und Anhänger der AfD.

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Tagesspiegel Plus

Wirtschaftsgeograf über den Erfolg der AfD: „Sonneberg ist erst der Anfang“

Die Gebildeten ziehen weg, die Wirtschaft stagniert. Manche Gegenden würden als Orte ohne Zukunft abgetan, sagt Andrés Rodríguez-Pose – ein Fehler, denn das nutze den Populisten.

Herr Rodríguez-Pose, Sie sind Wirtschaftsgeograf an der London School of Economics und behaupten, populistische Parteien hätten an abgehängten Orten wie Teilen Ostdeutschlands oder Nordfrankreichs besonders leichtes Spiel. Die Menschen dort würden sich „rächen“. Wofür?
Leicht ist es für solche Parteien nicht. Sie müssen erst einmal einen Nerv treffen. Das gelingt ihnen vor allem in Gegenden, die sich seit Langem im Niedergang befinden. In der Forschung nennen wir das eine Entwicklungsfalle. Kürzlich traf ich jemanden aus dem tschechischen Liberec. Er erzählte mir, dass Tschechen und Polen zunehmend Häuser im Osten Deutschlands kaufen, weil die inzwischen dort so billig sind.

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