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Geir Haarde

© dpa

Wirtschaftskrise: Sozialdemokraten bilden neue Regierung in Island

Die Finanzkrise führte zur Staatskrise: Island soll nach dem Zusammenbruch der großen Koalition vorerst von einer Mitte-Links-Koalition unter sozialdemokratischer Führung regiert werden.

Wie Präsident Ólafur Grímsson am Dienstag in Reykjavik mitteilte, erhalten die Sozialdemokraten den Auftrag zur Regierungsbildung. In Reykjavik gilt als sicher, dass die bisherige Sozialministerin Jóhanna Sigurdardóttir neue Regierungschefin wird. Die 66-Jährige will eine Minderheitsregierung mit den bisher oppositionellen Rotgrünen bilden.

Am Vortag musste der konservative Ministerpräsident Geir Haarde zurücktreten, nachdem ihm die Sozialdemokraten das Vertrauen entzogen hatten. Die neue Regierung soll nur übergangsweise bis zu Neuwahlen des Parlamentes im April oder Mai im Amt bleiben.

Finanzkrise sorgt für Staatskrise

Hintergrund für den Regierungswechsel und die Wahlen sind die in Island besonders massiven Folgen der Finanzkrise sowie anhaltende Straßenproteste in Reykjavik. Der Zusammenbruch der drei größten isländischen Banken hat die Inselrepublik mit 320.000 Einwohnern an den Rand des Staatsbankrotts gebracht. Er konnte nur durch Milliardenkredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie befreundeter Länder verhindert werden.

Als wichtigstes Thema für den bevorstehenden Wahlkampf gilt die Frage, ob Island zur Verhinderung erneut tiefgreifender Krisen Mitglied der EU werden soll. (sba/dpa)

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