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Wulff-Nachfolge: Katholiken freuen sich auf Ex-Pastor Gauck als Bundespräsidenten

Joachim Gauck ist ehemaliger evangelischer Pastor. Und auch die anderen Kandidaten waren zum großen Teil keine Katholiken. Was ist bloß los mit dem politischen Katholizismus?

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, hat die Nominierung des früheren evangelischen Pastors Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten begrüßt. „Es wäre kleinkariert, wenn die christlichen Konfessionen jetzt mit Eifersüchteleien beginnen würden“, sagte Glück dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Es falle zwar ins Auge, dass diesmal auffällig viele evangelische Theologen als Kandidaten gehandelt wurden. Allerdings sei bei ihnen eher Funktion und persönliche Biografie entscheidend als die konfessionelle Herkunft. Und mit Bundestagspräsident Norbert Lammert sei „ja auch ein bekannt engagierter Katholik im Spiel“ gewesen, so der ZdK-Präsident. Unabhängig von der Konfession  finde er es  „sehr gut, wenn Menschen auch über ihr Christsein und ihre Konfession in öffentlichen Ämtern wahrgenommen werden und Verantwortung übernehmen“.

Auch Martin Lohmann, Mitbegründer des „Arbeitskreises Engagierter Katholiken“ in der CDU, äußerte sich zufrieden mit der Einigung.  „Es ist gut, dass Angela Merkel über ihren Schatten gesprungen ist“, sagte er „Tagesspiegel online“. Das zu können und sich „Erkenntniszuwächse zu gönnen“, sei ein Zeichen von Souveränität. „Joachim Gauck wird Deutschland gut tun“, prophezeite Lohmann. Natürlich gebe  es auch hervorragende Katholiken für das erste Amt im Staat. „Aber jetzt geht es nicht um einen Konfessionswettbewerb, zumal überzeugte katholische Christen sich auch über überzeugte evangelische Christen freuen.“ Allerdings hoffe er auch, dass man sich „wenn es mal konfessionell anders sein sollte“, auch „an die  jetzt selbstverständliche Toleranz erinnern“ werde.

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