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Politik: Wunsch nach Entschuldigung: Nordkorea fordert Wiedergutmachung von Japan

Bei Verhandlungen über eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Japan sind Jahrzehnte alte Gegensätze zur Sprache gekommen. Nordkorea forderte den ehemaligen Erzfeind auf, eine Entschädigung für die Zeit der Kolonialherrschaft zu zahlen.

Bei Verhandlungen über eine Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Nordkorea und Japan sind Jahrzehnte alte Gegensätze zur Sprache gekommen. Nordkorea forderte den ehemaligen Erzfeind auf, eine Entschädigung für die Zeit der Kolonialherrschaft zu zahlen. Am zweiten Tag der Gespräche in Tokio bekräftigte Chefunterhändler Jong Thae Hwa auch den Wunsch nach einer förmlichen Entschuldigung Japans für Aggressionen in der Zeit von 1910 bis 1945. Der japanische Außenminister Yohei Kono reagierte nach Informationen aus seiner Delegation darauf mit der Forderung, Nordkorea müsse das Schicksal der in den 70er Jahren verschleppten Japaner offen legen.

"Unsere beiden Länder haben seit über 50 Jahren keine normalen Beziehungen, und der Grund dafür ist, dass Japan keine Entschädigungen für die Vergangenheit geleistet hat", wurde Jong von einem Vertreter des Außenministeriums zitiert. "Wenn wir dieses Hindernis beseitigen, können wir den Weg hin zu einem Vertrauensverhältnis weiter beschreiten", soll er den Angaben zufolge hinzugefügt haben.

Den Vorwurf, Nordkorea habe in den 70-er Jahren Japaner entführt, die als Sprachlehrer für Geheimdienstagenten eingesetzt worden sein sollen, wies Kono nach Angaben aus Delegationskreisen erneut zurück. Japan fordert von Pjöngjang die Aufklärung der Fälle.

Die Gespräche in Tokio begannen am Montag. Beide Seiten hatten im April erstmals seit mehr als sieben Jahren wieder über eine Normalisierung der Beziehungen gesprochen, allerdings keine Ergebnisse erzielt.

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