Blutiges Jahr 2014: Zahl weltweiter Konflikte steigt auf Rekordhoch
Die Kriege in der Ostukraine und in Syrien beherrschten 2014 die Schlagzeilen - waren jedoch nur zwei von 21 Kriegen weltweit. Auf diese Zahl kommt das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung.
Die Zahl der Kriege weltweit bleibt in etwa konstant - doch sind immer mehr Länder von diesen Kriegen betroffen. Das vermeldet das renommierte Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung in seinem Konfliktbarometer 2014. Insgesamt 21 bewaffnete Konflikte wurden von den Wissenschaftlern als Kriege klassifiziert, nach 20 im Jahr 2013. Als Gründe für die Ausweitung der weltweiten Kampfzonen werden beispielsweise die Terrororganisationen "Islamischer Staat" und Boko Haram benannt, die ihre blutige Spur vom Irak über Syrien bis zu Libanon ziehen, beziehungsweise von Nigeria auch nach Kamerun und in den Niger.
Außerdem zählten die Forscher in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konfliktbarometer 424 politische Konflikte weltweit - die höchste Zahl seit das Heidelberger Institut Anfang der 90er Jahre seine Arbeit aufnahm. 46 Konflikte wurden als „hochgewaltsam“ eingestuft, fünf weniger als im Vorjahr.
Für Europa bedeutete das Jahr 2014 eine lange nicht für möglich geglaubte Zäsur. Erstmals seit 2008, als sich Georgien und Russland bekriegten, gab es mit der Ostukraine wieder einen Konfliktherd der höchsten Kategorie. Jeweils neun Kriege fanden im Nahen und Mittleren Osten und im Afrika südlich der Sahara statt, jeweils einer in Lateinamerika und Asien.
Eine Besonderheit stellt der Krieg zwischen Drogenkartellen und der Regierung in Mexiko dar: Es ist der einzige, der nicht aus ideologischen Gründen oder um politische Macht geführt wurde.
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