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ZDF-Politbarometer: Steinmeier beliebter als Merkel

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachen Beliebtheit liefern sich derzeit Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier: Laut ARD-Deutschlandtrend liegt Merkel knapp vor Steinmeier - laut ZDF-Politbarometer hat Steinmeier die Nase vorn. Doch ganz gleich, welcher der beiden mehr gemocht wird - einen haben die Deutschen derzeit gar nicht gern: Kurt Beck ist der klare Verlierer in allen Umfragen, während Parteikollege Steinmeier immer öfter als SPD-Kanzlerkandidat gehandelt wird.

Auf der Liste der beliebtesten Politiker hat Außenminister Steinmeier (SPD) erstmals in diesem Jahr Bundeskanzlerin Merkel (CDU) von der Spitze verdrängt. Im neuesten ZDF-Politbarometer kommt der SPD-Vize auf einen Wert von 1,7. Im Vergleich zum Vormonat bedeutet dies zwar ein Minus von 0,1 Punkten. Die CDU-Vorsitzende verlor jedoch 0,6 Punkte und liegt jetzt nur noch bei einem Wert von 1,6.

Steinmeier gilt auch als möglicher SPD-Herausforderer der Kanzlerin bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr. Der SPD-Vorsitzende Beck verlor abermals an Sympathiewerten. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident liegt nun mit minus 0,5 (März: -0,2) klar im Negativ-Bereich. Auch der Anteil der Befragten, die sich für Beck als Kanzlerkandidaten aussprachen, ging noch einmal zurück. Derzeit sind nur 19 Prozent dafür. Im März waren es noch 26 Prozent.

Wer wird Kanzlerkandidat?

Beck will sich erst in einigen Monaten dazu äußern, ob er als Kanzlerkandidat antreten wird oder einem anderen Politiker den Platz überlässt. "Ich weiß, wann. Und ich weiß, wie ich vorgehen werde", sagte der Parteichef. Aber er hat schon verlauten lassen, dass er Steinmeier zutraut, für die SPD erfolgreich Wahlkämpfe zu führen. "Die Tatsache, dass man es noch nicht gemacht hat, ist ja nicht gleichzusetzen damit, dass man es nicht kann", so Beck. Steinmeier hat bislang noch nie für ein öffentliches Amt kandidiert. Bei der Bundestagswahl im Herbst 2009 bewirbt er sich in Brandenburg erstmals für ein Direktmandat.

Nicht mit der Linken - im Westen

SPD-Chef Beck wiederholte in Wiesbaden, dass er nach der Bundestagswahl auf keinen Fall mit der Partei Die Linke zusammenarbeiten werde. Das gehe allein wegen deren Positionen zur Außenpolitik nicht. Forderungen nach einem Austritt aus der Nato oder der Nichtratifizierung des EU-Grundlagenvertrage würden Deutschland in die Isolation führen. Auch eine Zusammenarbeit mit der Linken dort, wo bewusst Kommunisten auf deren Listen antreten, lehnte Beck ab.

Allerdings bescheinigte Beck der Linken im Osten, näher an der Wirklichkeit zu sein als die Verbände im Westen. So trage die Linke im Berliner Senat einen "Konsolidierungskurs" mit. Im Westen sei die Linke sehr unterschiedlich zusammengesetzt aus Kommunisten, ehemaligen SPD-Mitgliedern und Gewerkschaftern. Über die Frage der Zusammenarbeit müssten daher die SPD-Landesverbände entscheiden. (ck/dpa)

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