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Zentralafrika: Rebellen erobern die Hauptstadt des Tschad

Der zentralafrikanische Staat Tschad wird derzeit von einem Bürgerkrieg erschüttert. Westliche Staaten bereiten die Rettung ihrer Staatsbürger aus dem Tschad vor, nachdem Rebellen die Hauptstadt N'Djamena eingenommen haben.

Rund 700 Angehörige westlicher Staaten seien von französischen Soldaten in N'Djamena an drei sicheren Orten zusammengeführt worden, sagte der Offizier Christophe Prazuck vom Generalstab in Paris. "Wir treffen Vorkehrungen für die, die den Tschad verlassen wollen", erklärte Prazuck. Allerdings müssten die Menschen noch sicher bis zum Flughafen der Stadt gebracht werden. Auch sei nicht klar, ob Flugzeuge angesichts der andauernden Kämpfe landen und wieder starten könnten.

Auch die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben bereits Sicherheitsvorkehrungen getroffen. "Wir beobachten die Situation im Tschad mit größter Aufmerksamkeit. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern haben wir uns auf Evakuierungsmaßnahmen vorbereitet", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes auf Anfrage. Nach Regierungsangaben hält sich derzeit eine niedrige dreistellige Zahl Bundesbürger dauerhaft im Tschad auf. Doch nur ein Teil von ihnen will im Ernstfall in Sicherheit gebracht werden. Die USA ordneten unterdessen an, die Familien ihrer Botschaftsangehörigen und einzelne Angestellte auszufliegen.

Uno zieht Mitarbeiter ab

Die Vereinten Nationen setzten derweil die Verlegung ihrer Mitarbeiter aus dem Tschad fort. Die Vereinten Nationen wollten am Samstag 51 ihrer Angestellten aus dem afrikanischen Staat ausfliegen, wie ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Genf sagte. Derzeit erhalte die Uno aber keine Landeerlaubnis für N'Djamena, deshalb müssten andere Wege gefunden werden. So waren am Freitag 53 UN-Mitarbeiter aus dem Tschad nach Kamerun gebracht worden, wie eine Sprecherin des Welternährungsprogramms erklärte.

Zwei Angehörige der saudiarabischen Botschaft wurden am Samstag bei der Explosion einer Bombe getötet. Die Frau und die Tochter eines Botschaftsmitarbeiters starben, als der Sprengsatz in unmittelbarer Nähe des Botschaftsgebäudes explodierte, wie ein Sprecher des saudiarabischen Außenministeriums mitteilte. Ob die Bombe gezielt gegen die Botschaft gerichtet war, wurde zunächst nicht bekannt. (mhz/AFP)

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