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Politik: Zentralrat wirft Schröder Parteinahme zu Gunsten der deutschen Wirtschaft vor

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Festlegung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die angebotene Entschädigungssumme von acht Milliarden Mark für NS-Zwangsarbeiter scharf kritisiert. Das Präsidium des Zentralrats warf Schröder am Donnerstag einseitige Parteinahme zu Gunsten der deutschen Wirtschaft vor.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Festlegung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf die angebotene Entschädigungssumme von acht Milliarden Mark für NS-Zwangsarbeiter scharf kritisiert. Das Präsidium des Zentralrats warf Schröder am Donnerstag einseitige Parteinahme zu Gunsten der deutschen Wirtschaft vor. Bundesregierung und Wirtschaft warteten weiterhin auf eine offizielle Reaktion aus Washington auf das deutsche Angebot. Der Sprecher der Stiftungsinitiative der Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, rechnet damit in den nächsten Tagen. Die Opfer-Anwälte kündigten ein letztes Angebot an.

Der Beauftragte der Bundesregierung, Otto Graf Lambsdorff, forderte erneut die US-Verhandlungspartner auf, endlich konkrete Forderungen vorzulegen. Es werde jetzt allerhöchste Zeit für ein Gegenangebot, sagte Lambsdorff am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Im Deutschlandfunk forderte er die US-Regierung auf, auf die Kläger-Anwälte Einfluss zu nehmen. Er werde in der kommenden Woche nicht zur nächsten Gesprächsrunde in die USA reisen, falls bis dahin keine verhandlungsfähige Reaktion auf das deutsche Angebot vorliege. Die US-amerikanischen Opferanwälte hatten das deutsche Angebot mehrfach als zu niedrig abgelehnt.

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