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Politik: Zu nass, zu trocken

Beim CO2-Ausstoß kommt Afrika weder an Deutschland noch an Japan heran. Zwar produzieren die afrikanischen Staaten heute achtmal mehr von dem gefährlichen Klimagas als 1950, doch an die Bilanz eines großen Industrielandes kommt der gesamte Kontinent nicht heran.

Beim CO2-Ausstoß kommt Afrika weder an Deutschland noch an Japan heran. Zwar produzieren die afrikanischen Staaten heute achtmal mehr von dem gefährlichen Klimagas als 1950, doch an die Bilanz eines großen Industrielandes kommt der gesamte Kontinent nicht heran. Die Folgen der durch CO2-Ausstoß mitverschuldeten globalen Erwärmung treffen die armen und ökologisch labilen Staaten dagegen besonders hart, wie das UN-Umweltprogramm (Unep) in einer Studie belegt. So hat der für den Wirtschaftssektor Nummer eins, die Landwirtschaft, so wichtige Regen seit Ende der 60er Jahre stetig abgenommen. Immer mehr Länder leiden regelmäßig unter schweren Dürren. Wenn der Regen dann kommt, fällt er heftiger aus als früher und kann von den ausgelaugten Böden nicht aufgenommen werden – Erosion und Überschwemmungen sind die Folge.

Die Schäden durch die veränderten Wetterbedingungen sind immens. Die Verfasser der UN-Studie gehen davon aus, dass die Ernteerträge im südlichen Afrika dadurch um 20 Prozent zurückgehen. Die gesamte Entwicklung der Region steht auf dem Spiel. Uganda etwa verlor bei der großen Flut 1997 rund 40 Prozent seiner Straßen, die Seychellen drohen bei einem weiteren Anstieg des Meerwasserspiegels sogar größtenteils zu versinken. Auch die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt Afrikas ist in Gefahr – und damit ein weiterer wichtiger Wirtschaftssektor: der Tourismus. Und nebenbei wird Afrika immer kleiner: In Teilen Westafrikas holt sich das Meer pro Jahr bis zu 30 Meter Land. uls

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