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Rauch über der syrischen Stadt Homs.

© afp

Zum islamischen Opferfest: Syriens Armee will Waffenruhe einhalten

Am Donnerstag wurde in Syrien noch heftig gekämpft, ab Freitagmorgen sollen die Waffen schweigen: Die syrische Armee hat angekündigt, zum Opferfest alle Militäreinsätze einzustellen. Ob sich alle Seiten daran halten, bleibt aber fraglich.

Die syrische Armee will ab Freitagmorgen für die Zeit des islamischen Opferfests Eid al-Adha alle Militäreinsätze einstellen. Die Waffenruhe solle bis zum Ende der Feiern am Montag gelten, teilte die Armee am Donnerstag mit. Der internationale Sondergesandte Lakhdar Brahimi hatte die Konfliktparteien zur Einstellung des Feuers während des am Freitag beginnenden viertägigen Opferfests aufgefordert. Die Waffenruhe wurde vom UN-Sicherheitsrat einstimmig befürwortet.

Der stellvertretende UN-Generalsekretär Jan Eliasson hat kurz zuvor noch vor einem Scheitern gewarnt. Er hoffe zwar, dass die Waffenruhe ab Freitag in Kraft trete, es gebe aber keine Garantien, dass Rebellen und Regierung sie auch einhalten würden, sagte Eliasson. „Wir alle beobachten die Tragödie in Syrien und sind voller Hoffnung angesichts der Waffenruhe, die hoffentlich eingehalten wird.“ Wichtig sei aber vor allem, dass dadurch ein politisches Umfeld geschaffen werde, dass Verhandlungen ermögliche. In der größten Stadt des Landes gab es am Donnerstag keine Anzeichen auf ein Nachlassen der Kämpfe. Nach Angaben von Aktivisten und Rebellen konnten regierungsfeindliche Kräfte mehrere Stadtviertel von Aleppo unter ihre Kontrolle bringen. Rebellen-Kommandeur Bassam al Dada sagte am Donnerstag, Kämpfer hätten die Kontrolle über zwei zentrale Viertel erlangt, unter anderem über den seit Monaten umkämpften Stadtteil Salaheddin. Der geistliche Führer des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, nahm am Donnerstag eine Ansprache an Pilger auf der Reise nach Mekka zum Anlass, die USA und Israel für den Bürgerkrieg in Syrien verantwortlich zu machen. In der am Donnerstag im iranischen Staatsfernsehen übertragenen Rede nannte Chamenei den Konflikt „ein Verbrechen, das von den Vereinigten Staaten und dem zionistischen Regime Israels angestoßen wurde“. Er warnte vor einer militärischen Intervention des Auslands in den Konflikt.

Unterdessen forderte ein mit der Untersuchung mutmaßlicher Kriegsverbrechen beauftragtes UN-Expertenteam den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu einem baldigen Gespräch auf. Dieses solle „ohne jede Vorbedingung“ stattfinden, sagte am Donnerstag der Brasilianer Sergio Pinheiro, Leiter des vierköpfigen Teams, zu dem auch die frühere Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien, Carla Del Ponte, zählt. Das Expertenteam soll bis März 2013 die Ereignisse in Syrien untersuchen. Dabei gehe es „natürlich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen“, sagte Del Ponte. (afp/dapd)

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