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Politik: Zwei Feinde geben sich die Hand

Sudans Präsident trifft Rebellenchef

Von Christoph Link, Nairobi

Afrikas größter Staat ist dem Frieden ein Stück näher gerückt. Die beiden Kriegsrivalen des Sudan, Präsident Omar Al-Baschir und John Garang, der Chef der Südsudanesischen Befreiungsarmee (SPLA), sind sich am Wochenende in Uganda erstmals persönlich begegnet. Ugandas Präsident Yoweri Museveni brachte die früheren erbitterten Gegner nach den Verhandlungen vor laufenden Kameras zu einem Händedruck zusammen.

Seit Mai 1983 kämpft Garang mit seiner Südsudanesischen Volksbefreiungsarmee SPLA gegen die moslemische Zentralregierung in Khartum für mehr Autonomie für den christlich-animistischen Südsudan. Die persönliche Begegnung der beiden Rivalen des Sudan erfolgte eine Woche nach einem Durchbruch bei Friedensverhandlungen im kenianischen Machakos. Dort hatten Unterhändler der Regierung und der Rebellen vereinbart, dass der Süden sechs Jahre lang von der SPLA verwaltet wird. Danach sollen die Südsudanesen in einer Volksabstimmung entscheiden, ob sie weiterhin im Einheitsstaat Sudan verbleiben wollen oder eine Abspaltung vom Norden wünschen. Außerdem vereinbarten beide Seiten, dass die Scharia nicht im Süden angewandt wird.

In ihrem zweistündigen Gespräch in Kampala bekräftigten Präsident und Rebellenchef die Einigung und versprachen weitere Gespräche. „Wir haben unsere Unterstützung für die Beschlüsse von Machakos erneuert“, sagt Omar Al-Baschir nach seiner Rückkehr in Khartum. Und man habe vereinbart, dass weitere Verhandlungen notwendig seien, besonders über die Teilung der Öleinkünfte sowie über einen Waffenstillstand. Al-Baschir sagte, dass die erstmalige, persönliche Begegnung mit Garang das Wichtigste gewesen sei. Seiner Ansicht nach sei Garang nie ein „Separatist“ gewesen. Er habe immer an die Einheit des Sudan appelliert. Garang erklärte, das Treffen habe ein „gutes Zeichen“ gesetzt.

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