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Behindertengerecht. Die neuen Busse sollen leichter zugänglich sein.

© Mike Wolff

Potsdam-Mittelmark: Havelbus sortiert alte Busse aus 20 Neufahrzeuge für sieben Millionen Euro

Potsdam-Mittelmark - Würde eine Straße entlang des Äquators führen, hätte ein Bus der mittelmärkischen Havelbus Verkehrsgesellschaft darauf die Erde in den vergangenen 17 Jahren etwa 20-mal umrundet. Doch jetzt ist Schluss: Nach durchschnittlich 800 000 Kilometern auf der Tachouhr will das Unternehmen im kommenden Jahr 20 Fahrzeuge austauschen.

Potsdam-Mittelmark - Würde eine Straße entlang des Äquators führen, hätte ein Bus der mittelmärkischen Havelbus Verkehrsgesellschaft darauf die Erde in den vergangenen 17 Jahren etwa 20-mal umrundet. Doch jetzt ist Schluss: Nach durchschnittlich 800 000 Kilometern auf der Tachouhr will das Unternehmen im kommenden Jahr 20 Fahrzeuge austauschen. Behindertengerechte, umweltfreundliche Niederflurbusse mit Klimaanlage, Videoüberwachung und digitalem Informationssystem sollen 20 alte ersetzen. Das sagte der Leiter Verkehr bei Havelbus, René Poleske, den PNN.

Im Gegenzug sollen 20 alte Busse verkauft werden, etwa 2000 Euro kostet das Stück. Einem Privatmann empfiehlt Poleske die Anschaffung nicht. Zu viele Kilometer seien die Busse gefahren, der Wartungsaufwand hoch. „Einmal im Jahr müssen die Busse zum Tüv und auch die Versicherung ist teuer“, so Poleske. Selbst als Reisemobil wäre auf einem Campingplatz wohl mit einer hohen Stellplatzgebühr zu rechnen.

Die neuen Busse sollen zum Beispiel auf den Linien 601 und X1 zwischen Teltow und Potsdam zum Einsatz kommen. Auch auf den vielbefahrenen Linien 631 und 633 in Werder sollen sie etwa ab März rollen. Welcher Hersteller die Busse liefert, sei bislang noch unklar, sagte Poleske. Die Ausschreibung für die 20 Fahrzeuge sei erst vor wenigen Tagen gestartet worden und läuft noch bis August. Rund sieben Millionen Euro will Havelbus in die Flotte investieren.

„Wir wollen den Fahrgästen einen modernen Fuhrpark anbieten“, so Poleske. Zudem sei 2013 und 2014 kein neuer Bus angeschafft worden. Nun sollen die alten Stück für Stück erneuert werden.

So sieht es auch der neue Nahverkehrsplan des Landkreises für die Jahre 2015 bis 2019 vor. Das Planwerk ist im März vom Kreistag verabschiedet worden und gibt für die Busunternehmen etliche Ziele vor. So soll Menschen mit eingeschränkter Mobilität die Busfahrt erleichtert werden, indem jedes Fahrzeug mit einer klappbaren Rampe ausgestattet wird. Die Busse sollen zudem den Einstieg bis auf Bordsteinhöhe absenken können. Alternativ muss ein Hublift für Rollstühle mitgeführt werden. Festgelegt wurde auch, dass in größeren Bussen die Fahrradmitnahme auf einer Multifunktionsfläche möglich sein soll. Auf der Fläche können auch Kinderwagen oder Rollstühle abgestellt werden. Eine garantierte Fahrradmitnahme in Bussen wird es jedoch wie berichtet auch in Zukunft nicht geben. Ist der Bus zu voll, müssen Räder draußen bleiben.

Die 20 neuen Havelbus-Fahrzeuge werden allen Anforderungen gerecht, sagte Poleske. Das gilt auch für die Klimaanlagen-Pflicht. Ab 1. Januar müssen alle neu eingesetzten Busse im Landkreis damit ausgestattet sein. Die neuen Busse erfüllen zudem die hohe Abgasnorm Euro 6. Unter den 20 neuen Fahrzeugen sollen elf Gelenkbusse sein, acht Zweiachser und ein Dreiachser.Tobias Reichelt

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