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Potsdam-Mittelmark: Kita im Blütenviertel ist kein Thema mehr

Überraschendes Votum der Gemeindevertreter

Schwielowsee - Die Pläne zum Bau einer Kita im neuen Caputher Blütenviertel sind nun endgültig vom Tisch. Das ist das überraschende Ergebnis der Diskussion in der Gemeindevertreterversammlung von Schwielowsee am Mittwochabend. Mit großer Mehrheit wurde auf Vorschlag der Fraktion CDU/FDP beschlossen, keine Gemeindebedarfsfläche zum Bau einer Kita im entsprechenden Bebauungsplan Caputh-Mitte auszuweisen. Stattdessen wurde die Gemeindeverwaltung beauftragt, Möglichkeiten zum Bau einer Kita oder anderer sozialer Einrichtungen auf vorhandenen kommunalen Flächen zu prüfen und diese zu sichern.

Ursprünglich war vorgesehen, im Blütenviertel eine Gemeindebedarfsfläche für soziale Zwecke mit einer Größe von 1180 Quadratmetern über eine notarielle Vereinbarung mit Investor Lothar Hardt oder durch eine Ausweisung im Bebauungsplan zu sichern. Dort hätte bei Bedarf eine zusätzliche kleine Kita für Caputh mit etwa 30 Plätzen errichtet werden können. Im Gespräch war, dafür einen freien Träger zu gewinnen. Ein entsprechender Beschlussvorschlag der Verwaltung war bereits vorbereitet worden.

Die Gemeinde verfüge in Caputh über genügend Flächen, auf denen bei Bedarf eine weitere Kita gebaut werden könnte, begründete Fraktionschef Heiko Hüller den erst zur Sitzung am Mittwochabend vorgelegten Beschlussantrag von CDU und FDP. Auch vorhandene Gebäude seien ausbaubar. Als Beispiel nannte er ein Areal gegenüber vom Parkplatz an der Michendorfer Chaussee. Auch am einstigen Rathaus wäre noch Platz, dort sei schon einmal die Errichtung eines zweiten Gebäudes geplant gewesen, so Hüller.

Für den FDP/CDU-Antrag votierte auch Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU). Lediglich die drei Vertreter der SPD-Fraktion stimmten dagegen. „Wir vergeben eine einmalige Gelegenheit, für wenig Geld im Blütenviertel vom Investor eine Fläche für die Kommune zu kaufen“, argumentierte SPD-Vertreter Bernd Lietz. Eine zweite Kita mit einem freien Träger wäre seiner Meinung nach ein sinnvolles Alternativangebot gewesen. „Nicht alle Eltern wollen ihre Kinder in eine staatliche Kita schicken“, so Lietz. Laut Auskunft von Kämmerin Ute Lietz würde der Preis für eine Gemeindebedarfsfläche lediglich zwischen 4 und 20 Euro pro Quadratmeter liegen.

„Wir wollen den Bau einer zweiten Kita nicht ausschließen, wenn es einen Bedarf gibt“, betonte CDU-Vertreter Daniel Schiffmann nach der Sitzung. Dafür sollte dann jedoch eine kommunale Fläche genutzt werden. Ursprünglich war sogar ein Umzug der vorhandenen kommunalen Kita ins Blütenviertel im Gespräch gewesen. Investor Hardt hatte vorgeschlagen, im Tausch gegen den jetzigen Kitastandort kostenneutral einen Neubau im geplanten Wohnquartier zu errichten. Das Angebot hatte er Ende August zurückgezogen. Das Rathaus sah keine Möglichkeit für einen Flächentausch.Hagen Ludwig

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