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Potsdam-Mittelmark: Klares Votum für Hafen mit 39 Liegeplätzen

Stadtverordnete fassten Grundsatzbeschluss

Teltow - Die Stadt Teltow will am Teltowkanal einen Hafen mit insgesamt 39 Liegeplätzen für Freizeitboote errichten. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss haben die Stadtverordneten am Donnerstagabend mit großer Mehrheit gefasst. Dieses Votum wurde notwendig, nachdem die Stadt im Oktober einen Fördermittelbescheid über gut eine Million Euro für den geplanten Wasserwanderliegeplatz erhalten hat. Die Finanzierung scheint nun gesichert. Weitere 4,2 Millionen Euro hat die Stadt in ihren Haushalt eingestellt, 1,3 Millionen Euro sind zudem für den Kauf des Grundstücks am Zeppelinufer auf Höhe der Jahnstraße notwendig. Die Fördermittel stammen zu je 50 Prozent aus den Haushalten des Landes und des Bundes.

Laut Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) soll im Herbst kommenden Jahres mit dem Bau des Stadthafens begonnen werden. Von den Stadtverordneten wurde das Rathaus beauftragt, Planung, Bau und Betrieb des Hafens auszuschreiben. Auch eine Gaststätte mit Biergarten und Sitzgelegenheiten für Besucher sollen am Teltowkanal entstehen. Bereits im Oktober war der Abwägungs- und Satzungsbeschluss für den Hafen gefasst worden.

Während die große Mehrheit der Stadtverordneten hinter dem Projekt steht, sind auch die Kritiker noch nicht verstummt. „Die 5,5 Millionen Euro hätten wir auch im Sozialbereich verwenden können“, sagte Axel Szilleweit (Linke/Umweltaktive). Zudem werde wieder ein Stück des Landschaftsschutzgebietes Parforceheide für den Parkplatz der Marina geopfert. Ebenso wie wie sein Fraktionskollege Reinhard Frank forderte er die Einberufung einer Bürgerversammlung zum Stadthafen.

„Es gibt nichts, was zu diesem Thema hinter verschlossenen Türen stattfindet“, entgegnete Bürgermeister Schmidt. Bürgerversammlungen seien nur bei direkter Betroffenheit der Einwohner vorgesehen. Zudem habe er bisher nur positive Reaktionen erfahren. Beistand erhielt Schmidt unter anderem von FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz. „Seit 20 Jahren bin ich in der Stadtpolitik aktiv – ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein soziales Projekt wegen Geldmangels nicht realisiert wurde“, so der Liberale. Auch die 1. Beigeordnete Beate Rietz (SPD) hofft auf einen Attraktivitätsschub für Teltow. „Die Gäste werden unsere Stadt endlich nicht nur mit der viel befahrenen Durchgangsstraße, sondern mit einem hübschen kleinen Hafen in Verbindung bringen“, sagte sie.

Kein Platz mehr wird es indes im künftigen Hafen für die bisher auf diesem Areal lebenden Zauneidechsen geben. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises habe jetzt die Ausnahmegenehmigung zur Umsetzung der Tiere gegeben, teilte Schmidt mit. Für die Zauneidechsen soll im südlichen Bereich des verlängerten Großbeerener Weges auf 6000 Quadratmetern jetzt ein neuer Lebensbereich als Kompensationsmaßnahme geschaffen werden. Im südlichen Bereich werden auf 3300 Quadratmetern neue Feldgehölze gepflanzt. Noch im September sollen die alten Betonplatten auf dem Areal des künftigen Hafens aufgebrochen werden, kündigte Schmidt an. Anfang kommenden Jahres werde dann ein Reptilienschutzzaun aufgestellt. Hagen Ludwig

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