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Potsdam-Mittelmark: Seniorenheim-Projekt steht in den Sternen

GZG hat sich aus dem Projekt zurück gezogen / Kreistag muss sich neu positionieren

GZG hat sich aus dem Projekt zurück gezogen / Kreistag muss sich neu positionieren Von Hagen Ludwig Werder-Glindow. Viele Hoffnungen haben die Glindower an das Seniorenheim-Projekt direkt am See auf dem einstigen Gelände des Katastrophenschutzes geknüpft. Der einstige Ortsbürgermeister Arne Raue (CDU) erhoffte sich eine Initialzündung für das brach liegende Gesamtgebiet. Nun steht das Vorhaben wieder in den Sternen. In Abstimmung mit dem Aufsichtsrat hat sich die kreiseigene Gesundheitszentrum Teltow GmbH (GZG) vollständig aus dem Projekt zurück gezogen, wie Geschäftsführer Bernd Grieger den PNN auf Anfrage mitteilte. Ursprünglich war vorgesehen, dass die GZG als Bauherr und Betreiber für das Seniorenheim agiert. Angesichts der komplizierten wirtschaftlichen Situation der Kreisgesellschaft musste dieser Plan nun endgültig zu den Akten gelegt werden. „Wir haben mit unseren bereits existierenden Seniorenheimen im Landkreis noch genug Probleme zu bewältigen“, begründete Grieger die Entscheidung. Erleichtert habe diesen Schritt die Tatsache, dass die Grundstücksübertragung vom Landkreis auf die GZG noch nicht erfolgt sei. Es liege nun in der Hand des Landkreises, ob das Seniorenheim-Projekt in Glindow weiter betrieben werde. Landrat Lothar Koch (SPD) äußerte sich gegenüber den PNN gestern zurückhaltend. „Die Entscheidung kann ich nicht allein treffen, hier muss sich der neue Kreistag positionieren“, so Koch. Zur Zeit gebe es keinen Beschluss des Kreistages, der angesichts der neuen Situation anzuwenden wäre. Nach bisherigen Plänen sollte direkt am Glindower See ein Seniorenheim für 60 vollstationäre- und vier integrierte Kurzzeitpflegeplätze entstehen. Zudem waren 20 Einraumwohnungen a 35 Quadratmeter für betreutes Wohnen vorgesehen. Der Gebäudekomplex mit drei Flügeln sollte die Dimensionen von Ein- und Zweifamilienhäusern nicht überschreiten. Als Schmuckstück planten die Architekten den Gemeinschaftsraum in einem Flachbau mit direktem Seeblick . Sechs Millionen Euro waren für dieses Projekt , das der mittlerweile entlassene, frühere GZG-Geschäftsführer Hans-Peter van de Kamp im Oktober 2002 dem Glindower Ortsbeirat vorstellte, veranschlagt. 90 Prozent der förderfähigen Maßnahmen, von denen zum Beispiel die Waschzellen in jedem Zimmer ausgeschlossen sind, würden von Land und Bund übernommen, hieß es. Um diese Unterstützung zu bekommen, müsse das Seniorenheim allerdings noch im Jahr 2004 fertiggestellt werden, hatte van de Kamp vor dem Ortsbeirat betont (PNN berichteten). Für den einstigen Ortsbürgermeister und nunmehr in den Kreistag gewählten Arne Raue steht nach wie vor Landrat Koch in der Pflicht. Er müsse dem Kreistag einen praktikablen Vorschlag unterbreiten und dürfe die Glindower mit ihrem Entwicklungsgebiet nicht im Regen stehen lassen, so der CDU-Abgeordnete. Zudem sei der Landkreis gehalten, die Platzkapazitäten für Seniorenheime, die der Landespflegeplan vorgibt, auszuschöpfen.

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