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Am Boden: Der Union-Spieler Menz ist nach dem 1:2 fassungslos.

© dpa

1:2 beim FC Augsburg: Der 1. FC Union erlebt ein Drama in der Nachspielzeit

Nach 33 Minuten hatten die Berliner ihren besten Auswärtsauftritt seit langem mit dem Führungstreffer zum 1:0 beim FC Augsburg gekrönt. Am Ende saßen die Köpenicker als Verlierer in der Kabine.

Jan Glinker schaute dem Ball entsetzt hinterher. Doch alles Hoffen und Bangen half dem Torhüter des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union nichts mehr. Der Kopfball von Stephan Hain vom FC Augsburg schlug in der Nachspielzeit zum entscheidenden 2:1 (0:1) im Kasten der Berliner ein. Der tolle Auftritt der Gäste war damit völlig wertlos geworden. „Das ist eine totale Enttäuschung, weil wir hier klar die bessere Mannschaft waren“, sagte Union-Verteidiger Christoph Menz. „Wir sind über den Kampf gut ins Spiel gekommen und hatten viele Torchancen. Ich weiß nicht, warum wir verloren haben.“

Vor 14694 Zuschauern blieben die Köpenicker damit zum 17 Mal in Serie bei einem Auswärtsspiel ohne dreifachen Punktgewinn. Das entspricht saisonübergreifend dem zeitlichen Rahmen einer gesamten Spielzeit. Nach einem erneuten Drama sah es lange aber nicht aus. Mit fast genau derselben Aufstellung wie beim 1:1 in der Vorwoche gegen FC Erzgebirge Aue, lediglich Daniel Göhlert ersetzte den an der Schulter verletzten Ahmed Madouni, gingen die Gäste von Beginn an aggressiv zur Sache. „Union war ständig gefährlich und hatte mit Karim Benyamina und John Jairo Mosquera zwei sehr unangenehme Stürmer, die wir weder in der ersten noch in der zweiten Halbzeit in den Griff bekommen haben“, gab sogar der Augsburger Trainer Jos Luhukay zu.

Nach 33 Minuten krönten die Berliner ihren besten Auswärtsauftritt seit langem eben durch jene beiden Akteure mit dem Führungstreffer zum 1:0. Benyamina ließ nach Zuspiel von Mosquera dem Augsburger Schlussmann Simon Jentzsch keine Chance.

Im zweiten Abschnitt spielte Union weiter auf Sieg. Paul Thomik und Chinedu Ede besaßen sogar Gelegenheiten zum zweiten Treffer. Aus dem Nichts fiel dann jedoch der Ausgleich. Union-Torhüter Jan Glinker ließ nach 69 Minuten einen langen Ball des Augsburger Kapitäns Uwe Möhrle aus über 50 Metern passieren. „Den muss er haben“, sagte Union-Trainer Uwe Neuhaus später zu dieser Aktion, bei der die Kugel über den aus seinem Tor hinausstürmenden Glinker ins Netz sprang.

Das 1:1 warf Union keinesfalls zurück. Mosquera und der eingewechselte Christopher Quiring hätten noch den Dreier für die Gäste herausschießen können. Als alles mit einem Remis rechnete, schlug Augsburg dann aber doch noch durch Hain einmal zu. „Das war ein sehr, sehr glücklicher Sieg. Ich wäre schon mit einem Punkt zufrieden gewesen“, meinte FCA-Coach Jos Luhukay auf der Pressekonferenz. Zu diesem Zeitpunkt saßen viele Spieler des 1. FC Union noch immer niedergeschlagen in der Kabine.

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