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Ich dreh ab. Pedro bejubelt sein Tor, das Barcelona ins Halbfinale brachte. Foto: Reuters

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Update

1:1 gegen Paris St. Germain: Barcelona durch Remis im Halbfinale

Erst gab es für den FC Barcelona mit dem Rückstand gegen Paris St. Germain eine Schrecksekunde. Doch dann leitet Superstar Lionel Messi nach seiner Einwechselung den erlösenden Ausgleichstreffer ein.

Kurz nach dem Schock folgte der Lärm. Javier Pastore hatte Paris St. Germain gerade in Führung gebracht, da wurde es richtig laut im Camp Nou. Die Zuschauer im Stadion von Barcelona riefen stakkatohaft und ohrenbetäubend nach ihrem Helden, der sich unten an der Seitenlinie aufwärmte. Wäre es bis dahin ein guter Abend für den FC Barcelona gewesen, Lionel Messi hätte sich gar nicht von der Bank erheben müssen. Schließlich hatte der Stürmer vor einer Woche beim 2:2 im Hinspiel bei Paris St. Germain eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten. Im Rückspiel sollte der Argentinier nur in äußerster Not eingesetzt werden. Dann, wenn der Einzug ins Halbfinale der Champions League akut gefährdet sein sollte.

Dieser Zustand war dann zu Beginn der zweiten Halbzeit tatsächlich erreicht. Paris führte, und das nicht mal unverdient. Die große Überraschung des Viertelfinals bahnte sich an, Barcelona zitterte. Nur Messi, so schien es, konnte das Unheil in Form eines Ausscheidens noch abwenden. Der Argentinier kam dann auch bald aufs Feld und hatte tatsächlich beim viel umjubelten Ausgleich seine Füße im Spiel: Messi dribbelte, durchschnitt die Abwehr mit einem Pass auf David Villa, der ablegte zu Pedro. Der Außenstürmer traf mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze. Das 1:1 (0:0) reichte Barcelona, man quälte sich ins Halbfinale. „Er war unser Antreiber. Wir haben unser Spiel verbessert, als er dabei war. Wir müssen ihm dafür danken“, sagte Torschütze Pedro nach dem Schlusspfiff.

Bis zu dieser gelungenen Aktion war es für den FC Barcelona ein fader Abend gewesen. Man hatte mehr Ballbesitz, natürlich. Aber wirklich kontrollieren konnten die Gastgeber das Geschehen nicht. Von Anfang an demonstrierte Paris bei Kontern seine Gefährlichkeit. Begünstigt wurden diese Vorstöße immer wieder von individuellen Fehlern der Gastgeber. In der Anfangsphase spielte Verteidiger Gerard Pique den Ball genau in die Füße seines Kontrahenten Zlatan Ibrahimovic. Kurz darauf passierte Piques Partner in der Innenverteidigung, Adriano, ein ähnliches Missgeschick. Ibrahimovics anschließenden Pass hätte der agile Ezequiel Lavezzi beinahe erlaufen. Später in der ersten Halbzeit vergab Lavezzi frei vor Barcelonas Torhüter Victor Valdes die mögliche Führung für Paris. Barcelona hatte dagegen bis auf einen Freistoß von Xavi nach 80 Sekunden und einem Schuss von Pedro aus spitzem Winkel kaum Torchancen.

Das Team trat lange nicht so inspiriert auf wie noch im Achtelfinal-Rückspiel, als der AC Mailand 4:0 aus dem Stadion gefegt wurde. Messis Ersatz Cesc Fabregas blieb als hängender Stürmer wirkungslos. Am Wochenende hatte er beim 5:0 gegen Mallorca noch drei Tore geschossen und mit zwei Vorlagen geglänzt, aber gegen Paris erwischte Fabregas einen gebrauchten Tag. Daran änderte sich auch nichts, als er mit David Villa die Positionen tauschte und sich mehr nach außen begab. Wenn bei Barcelona offensiv etwas ging, waren meist Andres Iniesta und Pedro beteiligt.

Selbst Messi konnte sich nach seiner Einwechselung nicht wie gewohnt in Szene setzen, die Verletzung beeinträchtigte ihn doch mehr, als er es vor dem Spiel noch verkündet hatte. Aber immerhin leitete er das rettende Tor ein. Paris blieb selbst danach seiner defensiven Haltung treu, ein Ausscheiden mit zwei Unentschieden schien den Franzosen beinahe lieber zu sein als eine Niederlage zum Abschluss zu riskieren.

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