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Sport: 1. FC Nürnberg - 1. FC Kaiserslautern: Die neuen Minimalisten

Eigentlich hatte sich Andreas Brehme von seiner Mannschaft neunzig gute Minuten gewünscht. Doch dann sah der Teammanager zwei schlechte Halbzeiten - und einen Sieg.

Eigentlich hatte sich Andreas Brehme von seiner Mannschaft neunzig gute Minuten gewünscht. Doch dann sah der Teammanager zwei schlechte Halbzeiten - und einen Sieg. Der 1. FC Kaiserslautern gewann auch beim 1. FC Nürnberg durch Tore von Lincoln und Tomasz Klos mit 2:0. Kaiserslautern verteidigte mit dem sechsten Erfolg im sechsten Spiel die Tabellenführung in der Bundesliga. Zwar hatten die Gastgeber beste Chancen, doch der Sieg gehörte den neuen Minimalisten der Liga.

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Brehme verspürte, wie er sich auf der Pressekonferenz ausdrückte, "überhaupt keine Lust, über das Spiel zu sprechen". Nach den Terroranschlägen in Amerika war ihm nicht nach Fußball zumute. "Man hat am Spielfeldrand gesehen, dass ich, wie auch Klaus Augenthaler, sehr, sehr ruhig war, dass ich mich über die Tore nicht gefreut habe und nicht jubeln konnte. Es gibt daher auch nichts Großes zu erzählen über das Spiel." Er hätte auch nur über das unverschämte Glück reden können. Die Lauterer machten aus zwei herausgespielten Chancen in neunzig Minuten zwei Tore: Erst nutzte Lincoln einen Querpass zur Führung, dann streifte der Ball nach einem Eckball über den Kopf von Klos zum 2:0.

Augenthaler wollte seiner Mannschaft dennoch nichts vorwerfen. "Man hat gesehen: Die Manschaft lebt. Wenn sie so weiter fightet und spielt, kommt sie auch da unten wieder raus." Die Franken hatten sich nach drei Niederlagen in Folge an der Rückkehr ihres Kapitäns Martin Driller neun Monate nach seiner Bandscheibenoperation aufgebaut. Nur ein fragwürdiger Abseitspfiff und eine Faustparade des viel beschäftigten Gästetorwarts Georg Koch verhinderten in der ersten Halbzeit, dass sich der Hoffnungsträger gleich mit einem Tor zurückmeldete.

Bester Nürnberger aber war David Jarolim. Als Lokvenc ihn im Strafraum in der 31. Minute zu Fall brachte, hätte Schiedsrichter Torsten Koop auch Elfmeter pfeifen können. Der Amerikaner Anthony Sanneh (früher Hertha) machte deutlich, was dem Aufsteiger fehlt: "Wir sind eine junge Mannschaft und müssen noch lernen, wie man gewinnt."

Hartmut Scherzer

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