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Das relativ souveräne Weiterkommen in Osnabrück bestätigt den guten Saisonstart der Elf von Trainer Uwe Neuhaus.

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1. FC Union: Alle können überall

Der Kader von Zweitligist 1. FC Union beweist im DFB-Pokal gegen den VfL Osnabrück seine neue Qualität. Trainer Uwe Neuhaus kann bei den Berlinern auf eine größere Breite zurückgreifen und Stammkräfte dafür schonen.

Michael Parensen und Sören Brandy standen am Donnerstag nach dem Mittagessen in ihrem Mannschaftshotel vor einer Wand, an der rund ein Dutzend größerer Fotoaufnahmen hingen. Die beiden Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union schauten sich Bilder von Mannschaften an, die in den vergangenen Jahren im mondänen Sporthotel Klosterpforte untergekommen waren. Nach dem Erreichen der dritten Pokalrunde beim VfL Osnabrück (1:0) hielten sie nicht wirklich Ausschau nach dem Gegner für das Achtelfinale, das am Sonntag ausgelost wird. „Ich würde gern gegen 1860 München mit Marco Gebhardt spielen“, sagte Parensen im Spaß, als er den früheren Mitspieler auf einer Aufnahme erspähte. Real ist das nicht mehr möglich. 1860 München ist ausgeschieden. Gebhardt, heute Nachwuchstrainer bei Dynamo Dresden, hat seine Karriere längst beendet.

Von Bayern München träumen sie in Köpenick nicht. Trainer Uwe Neuhaus war auch nicht mit der „gelben Wand“ zu locken, wie die Tribüne der lautstärksten Fans im Stadion seines Ex-Vereins Borussia Dortmund genannt wird. „Mein Lieblingslos wäre ein Heimspiel“, sagte Neuhaus.

Die Freude darüber, dass Union erstmals unter seiner Regie die dritte Runde erreichte, sprudelte nicht wirklich aus Neuhaus heraus. „Es ist schön. Ich freue mich wirklich, auch wenn ich nicht so aussehe“, sagte Neuhaus auf Nachfrage nach der Partie. „Es war ein großes Ziel. Jetzt haben wir am Samstag in Paderborn noch ein wichtiges Spiel. Ich habe den Pokal schon wieder abgehakt.“

Neuhaus wollte nicht einmal verraten, wie und wo er am Sonntag die Auslosung in der ARD-Sportschau verfolgen wird. „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich habe bis eben Fernsehen geschaut, weil ich Paderborn studiert und für die Mannschaft vorbereitet habe“.

Das relativ souveräne Weiterkommen in Osnabrück bestätigt den guten Saisonstart seiner Elf. Union war trotz der Rotation gegenüber der 2:4-Heimniederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth über weite Strecken deutlich überlegen. Zum einen konnten damit Stammkräfte geschont werden, zum anderen widerspiegelt dies die größere Qualität des Union-Kaders in der Breite. „Ich hatte überhaupt keine Bedenken, dass die Wechsel etwas Negatives bewirken. Jeder Einzelne kann in jeder Konstellation innerhalb der ersten Elf immer wieder zum Einsatz kommen“, sagte Neuhaus. „Es war in den letzten Wochen für diese Spieler schwierig, hinten anzustehen. Mit dem kurzen Abstand zum Paderborn-Spiel war das die perfekte Gelegenheit, sie spielen zu lassen. Sie konnten zeigen, dass sie nicht nur ein guter Ersatz sind.“ Im Kurztrainingslager in Klosterpforte ist nun für alle Beteiligten Regenerieren angesagt. Am Sonnabend in Paderborn soll die tolle Auswärtsbilanz weiter ausgebaut werden. Saisonübergreifend haben die Berliner seit sieben Pflichtspielen in fremden Stadien nicht mehr verloren.

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