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Sport: 1. FC Union: Auf der Suche nach Union

Stocksauer stapfte Unions Torwart Sven Beuckert vom Platz. Die Mikrofone schob er wortlos zur Seite.

Stocksauer stapfte Unions Torwart Sven Beuckert vom Platz. Die Mikrofone schob er wortlos zur Seite. Beuckert hatte jetzt nichts zu sagen. "Null zu vier", knurrte dagegen Unions Stürmer Sreto Ristic. "Das Ergebnis sagt doch alles." Dann verschwand er im Kabinentrakt. Ein paar Meter weiter hingen hunderte Fans von Eintracht Frankfurt jubelnd an den Zäunen. Es war ein frustrierender Nachmittag für den 1. FC Union. Der Fußball-Zweitligist verlor sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt deutlich und völlig verdient mit 0:4 (0:1). Unions Trainer Georgi Wassilew suchte nach dem Abpfiff nach passenden Worten. "Ich kann mir das heute nicht erklären", sagte er leise. "Ich habe meine Mannschaft schon lange nicht mehr in so einem Zustand gesehen. Heute hätte jede Mannschaft gegen uns gewonnen." Wassilew holte kurz Luft. Dann sagte er: "Es war unglaublich, wie wir heute verloren haben. Das ist nicht Union gewesen."

Zum Thema Bundesliga aktuell: Ergebnisse und Tabellen Bundesliga-Tippspiel: Das interaktive Fußball-Toto von meinberlin.de Dabei hatte es zu Spielbeginn noch ganz gut ausgesehen. Die Sonne schien, die Ränge waren voll, Eintracht Frankfurt angeschlagen. Beim 1. FC Union dagegen war Stürmer Ferdinand Chifon nach seiner Knöchelverletzung wieder dabei. Und Stürmer Bozo Djurkovic saß immerhin wieder auf der Ersatzbank. Trainer Wassilew stand die beste Mannschaft zur Verfügung. Der bulgarische Coach jedoch hatte vor dem Spiel gegen Frankfurt gewarnt: "Wir haben in den vergangenen Wochen wirklich gut gespielt", sagte er. "Die Gefahr ist nur, dass wir uns belügen." Schweinfurt 05 oder der SSV Reutlingen sind nicht mit Eintracht Frankfurt zu vergleichen. Der Absteiger aus der Ersten Bundesliga gehöre zu den Top-Favoriten in der Zweitklassigkeit. Kaum hatte Wassilew seine Coachingzone betreten, da ging Eintracht bereits durch den polnischen Nationalspieler Pawel Kryszalowicz in Führung (3. Minute). Unions Manndecker Tom Persich hatte geschlafen. Der 1. FC Union spielte nach der zweiwöchigen Pause alles andere als souverän oder gar erholt. Nach einer halben Stunde köpfte Frankfurts Vorstopper Jae-Won Sim freistehend über das Tor von Sven Beuckert, einige Minute später schoss der chinesische Nationalspieler Chen Yang neben das Tor. Die 14 532 Zuschauer im Stadion an der Alten Försterei wurden immer stiller. Nach einer Stunde erhöhte Frankfurts Stürmer Chen Yang auf 0:2. Diesmal schlief Unions Daniel Ernemann. Zehn Minuten später patzte dann Keeper Sven Beuckert, als ihm Frankfurts Pawel Kryszalowicz im Strafraum den Ball abnahm und lässig ins Tor schob. Eine Minute später erzielte der polnische Stürmer per Foulelfmeter dann sein drittes Tor zum 0:4-Endstand. Unions Manndecker Tom Persich hatte Frankfurts Serge Branco im Strafraum zu Fall gebracht.

Etliche Minuten nach dem Abpfiff war der enorme Frust bei Union noch zu spüren. "Wir hatten ja überhaupt keinen Platz zum spielen", sagte Stürmer Sreto Ristic. "Heute hat wirklich niemand an seine Leistung anknüpfen können." Torwart Sven Beuckert sagte: "Mit Erfolg lässt es sich doch immer einfach leben. Nun haben wir verloren. Wir müssen die Niederlage jetzt verarbeiten." Lange haben Unions Spieler dafür nicht Zeit. "Nur heute Nacht und morgen bei der Besprechung. Aber länger dürfen wir nicht trauern", sagte Trainer Wassilew. Am Donnerstag nämlich trifft Union bereits in der zweiten Runde des Uefa-Cups auf den bulgarischen Klub Liteks Lowetsch.

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