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Eroll Zejnullahu hat sich bei Union durchgesetzt.

© dpa

1. FC Union Berlin gegen SC Paderborn: Eroll Zejnullahu ist Unions permanenter Andribbler

Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler hofft im Heimspiel gegen den SC Paderborn am Sonnabend auf den nächsten Startelf-Einsatz.

Über sein erstes Tor als Profi konnte sich Eroll Zejnullahu gar nicht richtig freuen. Viel zu verwundert war er, als der Ball auf einmal hinter der Linie lag. Eine verunglückte Flanke hatte gegen den FC St. Pauli den Weg ins Tor gefunden – unter großer Mithilfe von St. Paulis Torwart Robin Himmelmann. „Ich wollte gar nicht schießen, ich bin abgerutscht“, sagte Zejnullahu beinahe entschuldigend.

Das passt zu seiner derzeitigen Situation. Egal, was der Mittelfeldspieler des 1. FC Union auch macht, am Ende geht es meistens gut für ihn aus. Längst ist er Stammspieler beim Berliner Zweitligisten. Wenn Union am Sonnabend den SC Paderborn mit Trainer Stefan Effenberg im Stadion an der Alten Försterei empfängt (13 Uhr), hofft Zejnullahu, wieder zur ersten Elf zu gehören.

Sieben der letzten acht Spiele bestritt er von Beginn an. Eine erstaunliche Entwicklung, die dem 21 Jahre alten Mittelfeldspieler im Sommer kaum jemand zugetraut hatte. Nachdem er zu Saisonbeginn unter Trainer Norbert Düwel meist nicht einmal zum Kader gehörte, hieß es, Zejnullahu sei ein Kandidat für eine Ausleihe.

Wie ein Straßenfußballer dribbelt er durchs Mittelfeld

Weggehen wollte Zejnullahu aber auf keinen Fall. Er blieb und setzte sich zur großen Überraschung vieler Beobachter auf der Position im defensiven Mittelfeld gegen Stephan Fürstner durch, den Union in dem Glauben verpflichtet hatte, einen absoluten Leistungsträger gefunden zu haben. Nun sitzt Fürstner meist auf der Bank, während der junge, unerfahrene Zejnullahu spielt.

„Seine Entwicklung macht Spaß. Er bereichert unser Spiel mit seiner Quirligkeit und Technik“, lobt Trainer Sascha Lewandowski. Zejnullahu Stärke sei das permanente Andribbeln, das keiner beim 1. FC Union so beherrsche wie er. So wie er den Ball behandelt, erinnert Zejnullahu an einen richtigen Straßenfußballer. Tricks und Übersteiger, Haken und Dribblings – das ist seine Welt. Wegen seiner außergewöhnlichen Ballbehandlung kann er sich in der physisch geprägten Zweiten Liga behaupten – trotz seiner schmächtigen, kindlich anmutenden Statur. Offiziell soll Zejnullahu 73 Kilogramm wiegen, tatsächlich dürften es aber deutlich weniger sein.

Um für die vielen Zweikämpfe im Mittelfeld gerüstet zu sein, will er in Zukunft mehr Muskelmasse zulegen. Trainer Lewandowski würde das begrüßen, er sieht Zejnullahu eher auf der Position vor der Abwehr als im offensiven Mittelfeld. Unions Trainer hofft, dass aus dem jungen Kosovaren der konstante Balleroberer wird, der seiner Mannschaft noch fehlt.

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